Detailseite
Funktion des "Dystonie-Proteins" TorsinA
Antragsteller
Dr. Christoph Kamm
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5210652
Die primäre generalisierte Dystonie ist eine autosomal-dominant erbliche Bewegungsstörung, die in der Kindheit beginnt und zu schwerer körperlicher Behinderung führt. Eine ihrer genetisch determinierten Formen wird verursacht durch eine GAG Deletion im DYT1-Gen, welches für ein ATP-bindendes Protein, TorsinA, kodiert. Diese Mutation führt zum Verlust eines von zwei Glutamatresten am Carboxyterminus von TorsinA. TorsinA besitzt Homologien zu einer Untergruppe von "heat-shock"-Proteinen (HSP-100-Proteine), die wiederum zu einer Superfamilie von ATP-bindenden Proteinen, den sog. AAA-Proteinen, gehören. Über die Funktion von TorsinA ist noch sehr wenig bekannt. Es ist jedoch zu vermuten, daß der Erkrankung eine Veränderung der dopaminergen Transmission in den Basalganglien zugrunde liegen könnte, möglicherweise durch gestörte Assoziation eines multimeren Proteinkomplexes. Mittels des "yeast-two-hybrid"-System sollen zunächst mit TorsinA interagierende Proteine identifiziert werden, um neue Erkenntnisse über die pathophysiologischen Mechanismen zu gewinnen. Diese Proteine und ihre Interaktion mit TorsinA sollen anschließend eingehender charakterisiert werden, um so langfristig neue Perspektiven in der Therapie dieser schweren Erkrankung zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien