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Die Auswirkungen der vertikalen Integration auf die Effizienz von Ausgaben und den Wettbewerb zwischen Anbietern auf dem Gesundheitsmarkt

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521233476
 
Dieses Projekt untersucht den Einfluss von vertikaler Integration zwischen Krankenversicherungen und Ärzten auf die Effizienz des Gesundheitswesens, im Rahmen eines universellen Gesundheitssystems mit begrenzten Preismechanismen. Zusätzlich werden die potenziellen Wettbewerbsverzerrungen und Zusatzkosten für Patienten, die durch gemeinsame Eigentumsbeziehungen zwischen Anbietern auf dem Markt entstehen, analysiert. Die Ergebnisse des Projekts sollen zur aktuellen wirtschaftspolitischen Debatte über die Auswirkungen vertikaler Integration auf Gesundheitsmärkten beitragen. Die vorgeschlagene empirische Analyse stützt sich auf einen einzigartigen Paneldatensatz, der aus allen Krankenversicherungsansprüchen besteht, die in der Slowakei zwischen 2013 und 2020 eingereicht wurden. Die verfügbaren Transaktionsdaten ermöglichen es uns, die Patientenausgaben und Gesundheitsergebnisse, sowie das Überweisungsverhalten der Ärzte, über einen längeren Zeitraum zu beobachten, was für die Isolierung der kausalen Auswirkungen vertikaler Integration von entscheidender Bedeutung ist. Der erste Teil des Projekts befasst sich mit der Bewertung der Rolle vertikaler Integration zur Förderung effizienter Behandlung. Es wird untersucht, ob Patienten, die vertikal integrierte Anbieter besuchen, geringere Kosten haben als bei einer unabhängigen Versorgung. Es soll ermittelt werden, ob Kostensenkungen durch Veränderungen in der Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung an der extensiven Marge (durch einen Rückgang des Volumens der Arztbesuche) oder an der intensiven Marge (durch eine Verringerung der Kosten pro Behandlung) realisiert werden. Darüber hinaus wird die Substitution zwischen Leistungen der Primär-, Sekundär- und Tertiärversorgung untersucht. Der zweite Teil des Projekts verlagert den Schwerpunkt auf die Auswirkungen vertikaler Integration auf den Wettbewerb am Markt, mit einem Fokus auf das Überweisungsverhalten von Hausärzten. Es soll untersucht werden, wie Merkmale wie Entfernung, Qualität und Preis die gemeinsame Entscheidung von Hausärzten und Patienten über die Anbieterauswahl beeinflussen, und ob gemeinsame Eigentumsverhältnisse zwischen Anbietern die Patientenströme beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass Patienten von integrierten Ärzten weniger auf Entfernung und Qualität und mehr auf Behandlungskosten achten. Dieses Verhalten wäre ein möglicher Hinweis darauf, dass vertikal integrierte Ärzte die Interessen der Krankenversicherungen berücksichtigen. Die Ergebnisse dieser Analyse leisten einen Beitrag zur laufenden wissenschaftlichen und politischen Diskussion über die mögliche Rolle vertikaler Integration zur Förderung der Effizienz am Gesundheitsmarkt, sowie beim Aufbau von Marktmacht und dem potenziellen Ausschluss von Wettbewerbern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Slowakei
Kooperationspartner Jakub Cerveny, Ph.D.
 
 

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