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Innovationswege in sozialen Diensten

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521444192
 
Hintergrund: Soziale Innovation ist eine Möglichkeit zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Die folgenden drei Arten von sozialer Innovation sind eng miteinander verbunden: soziale Innovation in allen Bereichen der Gesellschaft, Innovation im Bereich der Sozialfürsorge, die sich auf die neue und/oder neugestaltete Strukturen, Organisationen und professionelle Paradigmen im Wohlfahrtssystem bezieht, und Innovation in der Sozialarbeit, die neue Verfahren oder Dienstleistungen im Kontext der Profession der Sozialarbeit entwickelt. Forschungslücke: Forschung zu sozialer Innovation ist zwar reichlich vorhanden, aber es gibt wenig Forschung darüber, (a) wie Akteure Innovationsprozesse im Wohlfahrtssystem gestalten, (b) welche makrosozialen Bedingungen in diesem Prozess relevant sind, (c) wie die makro-, meso- und mikrosoziale Ebene interagieren, und (d) welche Rolle die professionelle Soziale Arbeit in diesen Prozessen spielt. Forschungsgegenstand: Untersucht werden sollen Innovationsprozesse in zwei Feldern sozialer Dienstleistungen mit disruptiven Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten (Behindertenhilfe, Suchthilfe) im länderübergreifenden Vergleich (Deutschland, Schweiz). Zentrale ist die Frage: Welche Akteure unter welchen Bedingungen tragen zur Rekonfiguration eines sozialen Dienstleistungsfeldes bei? Eine rekonstruktive Perspektive auf mindestens zwei Jahrzehnte soll helfen, die Verflechtung der verschiedenen Ebenen zu erfassen. Das Projekt rekonstruiert und analysiert Innovationsprozesse, die soziale Dienstleistungsfelder rekonfiguriert haben, mit besonderem Augenmerk auf das Zusammenspiel von Makro-, Meso- und Mikroebene und die Rolle der Sozialen Arbeit als eine der zentralen sozialen Professionen. Forschungsfragen: (1) Inhaltliche Perspektive: Was sind die Inhalte (kognitiv, normativ, institutionell, organisatorisch und/oder fachlich-praktisch) von Innovationen im Wohlfahrtssystem? (2) Zeitliche Perspektive: Wie haben sich wohlfahrtsstaatliche Innovationen entwickelt? Wie entstanden und gestalteten sich Wendepunkte? (3) Soziale Perspektive: Welche Akteure, Akteurskonstellationen und makrosozialen Rahmenbedingungen waren für die Entstehung von Innovationen in den beiden sozialen Dienstleistungsfeldern relevant? Und welche Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen makro-, meso- und mikrosozialer Ebene lassen sich rekonstruieren? (4) Perspektive der Sozialen Arbeit: Welche Rolle spielte die Soziale Arbeit als Disziplin und Profession in den untersuchten Innovationsprozessen? Methode: Für diese Fragen wird die qualitative, theoriebildende Methode der Grounded Theory angewendet. Die gesammelten Daten umfassen Dokumente verschiedener Art und leitfadengestützte Interviews. Für die Analyse werden zwei Konzepte verwendet: das Extended Social Grid Model und die Multi-Level Perspective. Bedeutsamkeit: Die Studie wird Rahmenbedingungen und Faktoren aufzeigen, die Innovationen im Bereich der sozialen Dienstleistungen fördern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Anne Parpan-Blaser
 
 

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