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Reflexiver Unterricht zur Vermittlung von Fähigkeiten im Umgang mit Online-Informationen
Antragstellerin
Dr. Carolin Hahnel
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521486530
Kompetenzen im Bereich der Online-Informationssuche (OS) sind eine zentrale Komponente von Informationskompetenz, die für die Teilhabe an modernen, vielfach vernetzten Wissensgesellschaften unumgänglich ist. Allerdings ist bisher wenig darüber bekannt, wie solche Kompetenzen unter Berücksichtigung interindividueller Unterschiede im Suchprozess effektiv vermittelt werden können. Die Vorarbeiten der Antragstellenden unterstreichen die Vielfalt an mehr oder weniger erfolgreichen Suchstrategien, die Jugendliche und junge Erwachsene bei der Informationssuche nutzen. Sie deuten auch auf heterogene Lernbedürfnisse und -voraussetzungen hin, die bisher in der Vermittlung von OS Kompetenzen nicht systematisch aufgegriffen und beforscht wurden. Das ROSE Projekt nutzt die Erkenntnisse aus LOIS und die dort entwickelte digitale Technologie zur Erfassung von individuellen Suchstrategien und untersucht, wie sie im Rahmen eines formativen Assessments mit Prozessfeedback zur Vermittlung von (reflexiven) OS Kompetenzen im Schulunterricht verwendet werden können. In der ersten Projektphase werden gemeinsam mit Lehrkräften in Fokusgruppen die Anforderungen an eine Unterrichtsintervention zur Vermittlung von OS Kompetenzen in der Sekundarstufe I identifiziert und darauf aufbauend die Interventionsmaterialien, die den technologiegestützten LOIS-Ansatz integrieren, entwickelt. In der zweiten Projektphase wird anhand eines quasi-experimentellen Prä-Post-Designs quantitativ erforscht, wie effektiv die erarbeitete ROSE-Intervention im Vergleich zu einer Vergleichsintervention ist. Für die Prä-Post-Messung wird parallel zur ersten Projektphase ein simulationsbasiertes Messinstrument zur Erfassung von OS-Kompetenzen entwickelt und pilotiert. Die dritte Projektphase untersucht, wie Lehrkräfte ROSE im Unterrichtsalltag implementieren und welche Lehrkraft- und Kontextfaktoren eine qualitätvolle Implementation vorhersagen. Anhand eines Mixed-Methods-Designs sollen Lehrkräfte befragt werden, wie genau sie ROSE im Unterrichtsalltag implementieren. Anhand des beschriebenen Forschungsprogramms wird ROSE sowohl Erkenntnisse zur Effektivität einer innovativen technologiebasierten Unterrichtsmethode zur Vermittlung von OS Kompetenzen im Klassenraum als auch Einblicke in notwendige Bedingungen für eine erfolgreiche Implementation im Unterrichtsalltag liefern. ROSE nutzt dabei das Potential, das moderne Verfahren zur Prozessdatenmodellierung liefern und macht diese für das schulische Lernen und die Umsetzung anspruchsvoller, aber vielversprechender Unterrichtsmethoden (formatives Assessment) nutzbar. ROSE untersucht dabei nicht nur die Effektivität der Intervention anhand eines kontrollierbaren Designs (Phase 2), sondern erfasst auch notwendige Lehrkrafteinstellungen und Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Implementation zentral sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Mitverantwortlich(e)
Dr. Franziska Baier-Mosch
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Luca Botturi; Professorin Dr. Silvia Giordano; Dr. Martin Hermida