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Die Rolle von CD160 bei der Regulation von Immunantworten gegen parasitäre Würmer

Fachliche Zuordnung Immunologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521628293
 
Parasitäre Würmer infizieren noch immer jeden 4. Menschen. Sie etablieren chronische Infektionen, indem sie ihre Eliminierung durch das Immunsystem ihrer Wirte auf unterschiedlichste Weise stören. Wir zeigten bereits, dass der parasitäre Fadenwurm Strongyloides ratti das Immunsystem infizierter Mäuse durch die Expansion regulatorischer T-Zellen sowie durch die Induktion des regulatorischen Rezeptors B- und T-Lymphozyten-Attenuator (BTLA) auf Effektor-T-Zellen, dämpft. BTLA ist Teil eines komplexen Netzwerks aus unterschiedlichen regulatorischen Rezeptoren, die an ihren ubiquitär exprimierten Liganden Herpes Virus Entry Mediator (HVEM) binden. In diesem Projekt wollen wir die Rolle des alternative HVEM-liganden CD160 bei der Regulation von Immunantworten gegen Würmer untersuchen. Unsere Forschungsfrage ergibt sich aus Vorarbeiten, in denen wir die Rolle verschiedener alternativer HVEM-liganden in der S. ratti Infektion untersuchten. Ein neu generierter CD160-defizienter Mausstamm zeigte zu frühen Infektionszeitpunkten eine geringere S. ratti Parasitenlast im Darm, als CD160-kompetente Kontrollmäuse. CD160-defiziente Mäuse denen zusätzlich das adaptive Immunsystem, also B- und T-Zellen, fehlten, zeigten zu frühen Zeitpunkten ebenfalls eine geringere Parasitenlast, zu späten Zeitpunkten jedoch eine deutlich höhere Parasitenlast als CD160-kompetente Mäuse ohne B- und T-Zellen. CD160 scheint also die frühe Wurmabwehr zu beeinträchtigen und gleichzeitig für die spätere Infektionskontrolle durch das angeborene Immunsystem von wesentlicher Bedeutung zu sein. Mit diesem Forschungsprojekt wollen wir den genauen Wirkmechanismus der CD160-HVEM-vermittelten Regulierung der Wurmabwehr im Darm aufklären und damit die Funktion dieses Netzwerks im Allgemeinen besser verstehen. Im Einzelnen wollen wir analysieren (i) welche Immunzellen während der S. ratti Infektion CD160 exprimieren, (ii) was CD160 vermittelte Signale für die Funktion dieser Zellen in vivo und in vitro bedeuten und (iii) welche Änderungen in der Immunantwort die verbesserte bzw. verschlechterte Immunabwehr von S. ratti in den CD160-defizienten Mäusen verursachen. Wir erreichen diese Ziele (i) mit Hilfe von Durchflusszytometrie und Einzelzellsequenzierung, (ii) durch den Vergleich der Funktion von CD160-defizienten und -kompetenten Immunzellen in vivo und in vitro, sowie (iii) durch den Vergleich der Immunantwort auf eine S. ratti Infektion in CD160-defizienten und -kompetenten Mäusen, in Abwesenheit und Gegenwart des adaptiven Immunsystems. Da die Rolle von CD160 bei Wurminfektionen nicht untersucht wurde, betreten wir Neuland. Obwohl es sich um ein Grundlagenforschungsprojekt handelt, sind wir davon überzeugt, dass nur ein detailliertes Verständnis der immunologischen Prozesse, die an einer Wurminfektion beteiligt sind, letztendlich zur Entwicklung nachhaltiger Gesundheitsmaßnahmen für die von Würmern infizierte Bevölkerung führen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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