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Dimensionen, Determinanten und Konsequenzen der Politikverdrossenheit in der Bundesrepublik Deutschland

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5217822
 
Politikverdrossenheit kann als Unzufriedenheit der Bürger mit der Politik, ihren zentralen Akteuren und Institutionen sowie mit der Herrschaftsform Demokratie übersetzt werden. Parteien-, Politiker- und Demokratieverdrossenheit stellen dabei die wichtigsten Dimensionen dieses Syndroms dar. Eine Einordnung der verschiedenen Dimensionen der Politikverdrossenheit in das Konzept der politischen Unterstützung (Easton) zeigt, daß Politikverdrossenheit - die nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in zahlreichen anderen westlichen Demokratien zu beobachten ist - auf die diffuse Unterstützung des politischen Systems abhebt, grundsätzlich also die Stabilität des politischen Systems beeinträchtigen kann. Die Ursachen dieser Entwicklung liegen einerseits in veränderten gesellschaftlichen Strukturen, andererseits läßt sich die Unzufriedenheit der Bürger als unter `rationalen` Gesichtspunkten gerechtfertigte Kritik ableiten. Die auf der Aggregat- und der Individualebenen im Quer- und im Längsschnitt durchgeführten empirischen Analysen verdeutlichen, daß in den 80er Jahren ein deutlicher Anstieg der Politikverdrossenheit zu erkennen ist, die nach der deutschen Einheit ihren Höhepunkt erreichte. Die Unzufriedenhheit mit den (Alt-)Parteien übt - bei einem insgesamt sehr begrenzten Effekt politischer Unzufriedenheit auf das Wahlverhalten - den stärksten Einfluß auf Nichtwahl bzw. die Wahl nichtetablierter Parteien aus. Unter den Determinanten der Politikverdrossenheit wird die Bedeutung gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse, aber auch die Rolle `rationaler` Motive bestätigt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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