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Von den Kolonialkriegen zum "Unternehmen Barbarossa": Vernichtung als Konstante deutscher Kriegsführung

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5218402
 
Im Rahmen des von den Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg praktizierten "totalen Krieges" gehörten nicht nur Massenmobilisierung und Ausbeutung der Ressourcen zum Alltag, sondern auch eine effiziente militärische Kriegführung sowie die Vernichtung von Ausgegrenzten. Die deutsche "Volksgemeinschaft" definierte sich in erster Linie dadurch, daß alles, was sie angeblich bedrohte, vernichtet werden sollte. Vorwiegend im Osten führte der Krieg zum Völkermord, wo Dezimierung der Bevölkerung, Ausrottung und Vernichtung die Kriegführung bestimmten. Solche Methoden wie auch die Taktik der "verbrannten Erde" waren jedoch schon vorher angewendet worden und bilden ein bislang kaum beachtetes Kontinuum, das sich von den Kolonialkriegen des Kaiserlichen Deutschland bis zum 1941 begonnenen Rußlandfeldzugs verfolgen läßt. Diese Kontinuität, hinter der durchaus unterschiedliche Motivationen standen, erlaubt Rückschlüsse auf die geistig-moralische Verfassung der Kriegführenden, sowohl der militärischen als auch der zivilen Seite, und verdeutlicht zudem die Bedingungsfaktoren für die Praktizierung von Vernichtung. Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist es daher, anhand der barbarischen Vorgehensweise gegen die Zivilbevölkerung im Krieg die deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis zur nationalsozialistischen Herrschaft neu zu gewichten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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