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Direktive Kulturpolitik und literarische Praxis im DDR-Hörfunk: Der Bitterfelder Weg (1958/59-1964)

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5222294
 
Die Trinität Politik-Rundfunk-Literatur soll für den Bitterfelder Weg 1958/59-1964 anhand von Literatursendungen des DDR-Hörfunks untersucht werden. Ulbricht forderte 1959 auf der Bitterfelder Konferenz, daß die Trennung von Kunst und Leben aufgehoben wird. Dazu sollten die Schriftsteller in den Betrieben mit Brigaden zusammenarbeiten, die Arbeiter der Chemiekombinate selbst als Autoren ihre Erfahrungen im Produktionsbereich literarisch gestalten. Der Bitterfelder Weg mit seiner direktiven Kultur- und Medienpolitk bietet die außergewöhnliche Möglichkeit, empirisch durch Quellenanalysen die Umsetzung von politischen Maßaben und Ideologisierungsversuchen in der kulturellen und medialen Realität nachzuweisen. Dabei ergeben sich grundätzlich Erkentnisse über die politische Funktion von medialer Literaturvermittlung in einem von totalem Herrschaftsanspruch geprägten System. Nicht die bekannte Tatsache, daß der DDR-Staat eine manipulative Kultur- und Rundfunkpolitik betrieben hat, soll bestätigt werden, entscheidend ist es vielmehr, das Wie, die Strategien und Strukturen auf den verschiedenen Ebenen Kulturpolitik, Hörfunk und Sprache offenzulegen. Den Intentionen der DDR-Radioverantwortlichen stehen die Autoren mit ihrer literarischen Eigendynamik sowie die sozial-politische Wirklichkeit gegenüber. Zusätzlich greifen medienspezifische Bedingungen, die u.U. im DDR-Radio andere Kommunikationsformen der Radioliteratur hervorgebracht haben als im westlichen Rundfunk.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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