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Schulpolitische Vorstellungen der Alternative für Deutschland in den Bundesländern: Themensetzungen, Strategien und Begründungen zum Umgang mit Heterogenität
Antragstellerin
Professorin Dr. Rita Nikolai
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522305017
Rechtspopulistische Parteien sind seit vielen Jahren in OECD-Staaten in Parlamenten auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene vertreten und sie sind bzw. waren in den 2000er und/oder 2010er Jahren in einzelnen Ländern sogar an nationalen Regierungen beteiligt. Rechtspopulistische Parteien sind somit kein Randgruppenphänomen mehr in politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen und dies gilt nicht zuletzt auch für das Feld der Schulpolitik. Als eine rechtspopulistische Partei ist in Deutschland die 2013 gegründete Alternative für Deutschland (AfD) anzusehen, die seit der Bundestagswahl 2017 im Bundestag (erneut hineingewählt 09/2021) und in 15 von 16 Landtagen im Herbst 2022 in Fraktionsstärke vertreten ist (mit Ausnahme von Schleswig-Holstein seit der Landtagswahl 05/2022). Aufgrund ihrer parlamentarischen Präsenz untersucht das beantragte Projekt die schulpolitischen Themensetzungen, Strategien und Begründungen der AfD in amtlichen und nichtamtlichen Dokumenten. Hierzu gehören Wahlprogramme, Parlamentsdokumente (Plenardebatten sowie Große und Kleine Anfragen) und soziale Medien (z.B. Twitter, Facebook, Instagramm). Untersucht werden aus Perspektive ideenbasierter Ansätze die schulpolitischen Argumentationsmuster der AfD hinsichtlich ihrer Themensetzungen, Strategien und Begründungen zu Bildungszielen und zur Schulorganisation. Um dabei die Argumentationsmuster der AfD auf relevante erziehungswissenschaftliche Themen zu kanalisieren, werden die Auswertungen entlang der Heterogenitätsdimensionen von Gender, Race, Class und Disability ausgewertet. Mit dem Projekt wird zum einen gezeigt, wie ideenbasierte Ansätze für schulpolitische Analysen und Begründungen von Parteien eingesetzt werden können. Zum anderen möchte das Projekt die Analysen in einen erziehungswissenschaftlichen Kontext stellen, um für antiliberale und demokratiegefährdende Argumentationen rechtspopulistischer Parteien in der Schulpolitik am Beispiel der AfD zu sensibilisieren. Mit dem Projekt soll zudem eine Anschlussfähigkeit an Diskurse im internationalen Vergleich zum Einfluss rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen in Schulpolitiken hergestellt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen