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Relative Bedeutung von Blütenbesuchern als Bestäuber entlang eines Störungsgradienten

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522385752
 
Die Forschung zu Bestäubungssystemen basiert auf der Anzahl der Besuche eines Bestäubers bei einer Pflanze, wobei die Wirksamkeit der Bestäuber ignoriert wird, die eigentlich die Qualität dieser Besuche definiert. Die Analyse der Faktoren, die für die interspezifische Variation der Bestäuberwirksamkeit in ökologisch unterschiedlichen Bestäubertaxa verantwortlich sind, ist entscheidend für die Vorhersage ihrer Rolle in ökologischen und evolutionären Prozessen. Dieses Wissen ist besonders relevant in vom Menschen veränderten Lebensräumen, die eine veränderte Häufigkeit und Zusammensetzung von Bestäubern aufweisen. Verarmte Bestäubergemeinschaften in gestörten Wäldern können zum Verlust von Bestäubungsleistungen führen, was sich negativ auf den Reproduktionserfolg der Pflanzen auswirken und zum Zusammenbruch mutualistischer Beziehungen führen kann. Unser Ziel ist es, die relativen Beiträge verschiedener funktioneller Gruppen von Blütenbesuchern zum Fortpflanzungserfolg von Pflanzen zu ermitteln und die Mechanismen hinter der Bestäubungseffektivität entlang eines Störungsgradienten zu identifizieren. Insbesondere werden wir (1) Interaktionsmuster zwischen Pflanzen und zwei funktionalen Bestäubergruppen (Kolibris & Fledermäuse) in Wäldern mit unterschiedlichen Störungsintensitäten analysieren, (2) die Wirksamkeit der beiden Bestäubergruppen vergleichen, (3) bewerten, wie sich ökologisch Spezialisierung von interagierenden Arten auf die Reproduktionserfolg von Pflanzen auswirken und (4) die Beziehung zwischen morphologischen Merkmalen von Interaktionspartnern und Samensatz untersuchen. Dadurch werden wir (i) einen einzigartigen Datensatz zu Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen sammeln und eine große Lücke in Bestäubungsstudien schließen, die sich in der Regel auf einzelne Bestäubergruppen konzentrieren; (ii) einen Versuchsaufbaus zur Quantifizierung der Wirksamkeit der Bestäubung entwickeln, der eine Abschätzung der tatsächlichen Rolle von Bestäubern in ökologischen Gemeinschaften ermöglicht; (iii) dokumentieren, inwieweit Bestäuberbesuche bei Pflanzen Wechselwirkungen darstellen, die zum Fortpflanzungserfolg von Pflanzen beitragen, und somit einen verfeinerten Einblick in die Netzwerktheorie liefern; (iv) die zugrunde liegenden Mechanismen bewerten, die die Variation der Bestäubungseffektivität beeinflussen können, um besser zu verstehen, wie ökologische und merkmalsbasierte Prozesse wechselseitige Netzwerke formen. Unser Projekt wird wichtige Erkenntnisse zur Bestimmung von Verlusten bestimmter Bestäuberarten oder funktioneller Gruppen auf den Reproduktionserfolg liefern, der sich auf die Funktionsweise tropischer Ökosysteme auswirkt. Unsere Forschung basiert auf probten Methoden und bekannten Studienstandorten, um die Qualität der Daten und die Durchführbarkeit des Projekts sicherzustellen. Darüber hinaus wird dieses Projekt von seit langem existierenden Forschungskooperationen und aktuellen Studien profitieren, die im Projektgebiet durchgeführt wurden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Costa Rica
Partnerorganisation Consejo Nacional de Rectores
 
 

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