Detailseite
Projekt Druckansicht

Multidimensionale Untersuchung von mikrovaskulären Matrisom-Anomalien bei zerebraler Mikroangiopathie

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522469906
 
Der Anteil des Gehirns am Körpergewicht beträgt nur 2 %, es verbraucht jedoch fast ein Viertel der gesamten Energie. Letztere wird dem Gehirn über die Blutgefäße zugeführt. Bei mangelnder Blutzufuhr reichen die Energiereserven des Gehirns nur für wenige Minuten, weshalb ein einwandfreies Funktionieren der Hirngefäße für die Gesundheit des Gehirns entscheidend ist. Es ist bekannt, dass eine eingeschränkte Funktion der kleinen Blutgefäße im Gehirn zu Schlaganfällen und Demenz führt. Tatsächlich werden ein Viertel der ischämischen Schlaganfälle, die überwiegende Mehrheit der spontanen intrazerebralen Blutungen und etwa ein Drittel der Demenzfälle weltweit durch Krankheiten verursacht, die diese kleinen Hirngefäße betreffen und die als zerebrale Mikroangiopathie (cSVD) bezeichnet werden. cSVD ist eine heterogene Gruppe von Krankheiten deren Ursachen derzeit weitgehend unbekannt sind, weshalb es auch keine wirksame Behandlung gibt. Die Zellen, aus denen die Gefäßwand besteht, sind in ein komplexes Netz von Proteinen eingebettet, dem sogenannte Matrisom. Eine Ursache für die cSVD könnte in veränderten Zusammensetzungen der Matrisom-Proteine liegen, die zu Läsionen in den kleinen Gefäßen führen. Wir nehmen an, dass Matrisom-Veränderungen in kleinen Hirngefäßen eine zentrale Rolle bei der Entstehung der cSVDs spielen. In diesem Projekt sollen die folgenden 3 Fragestellungen beantwortet werden: 1) Was ist die Ursache dieser Matrisomveränderungen bei cSVDs? 2) Wie tragen Veränderungen in den Konzentrationen/Aktivitäten von HTRA1, einem Matrisom-Protein und Schlüsselakteur bei cSVD, zur Krankheitsmanifestationen und zum Absterben kontraktiler Gefäßzellen bei und 3) können umgekehrt einige Matrisom-Veränderungen eine schützende Rolle spielen und das Auftreten von Krankheitsmanifestationen verhindern? Insgesamt können die aus unserer Studie gewonnenen Ergebnisse als Anregung für künftige Studien zur Entwicklung von Therapeutika dienen - entweder zur direkten Beeinflussung, oder Korrektur des Krankheitsverlaufs, oder zur Stimulierung bestehender Schutzmechanismen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Anne Joutel, Ph.D.; Dr. Annika Keller, Ph.D.; Aniket Mishra, Ph.D.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung