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Vernetzung von Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin mit der Palliativmedizin - ein innovativer Outcome-basierter Ansatz für eine engere Zusammenarbeit
Antragstellerin
Dr. Theresa Tenge
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2023 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522518834
Palliativmedizin hilft dabei, die Lebensqualität von Patientinnen mit lebenslimitierenden und -bedrohlichen Erkrankungen und deren Zugehörigen zu verbessern. Die Integration von Palliativmedizin in den Feldern der Intensiv-, Notfall- und perioperativen Medizin ist weder im klinischen Alltag flächendeckend implementiert noch wissenschaftlich ausreichend erforscht. Doch gerade in diesen Bereichen sind PatientInnen, KlinikerInnen und Zugehörige mit lebensbedrohlichen und -limitierenden Zuständen konfrontiert. Durch eine palliativmedizinische Integration konnte bereits in einigen Studien ein Benefit für PatientInnen, KlinikerInnen und Zugehörige gezeigt werden. Nicht nur die Bedingungen am Lebensende, an dem viele KlinikerInnen die Palliativmedizin ausschließlich verorten, konnten durch die Integration verbessert werden. Eine palliativmedizinische Integration führte auch zu kürzeren Verweildauern auf Intensivstationen und im Krankenhaus. Das beantragte Projekt kann einen Beitrag dazu leisten, ein besseres Verständnis zum Einsatz, Bedarf, und Nutzen der Palliativmedizin im Feld der anästhesiologischen Disziplinen zu erlangen. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Instrumenten zur optimierten und zielgerichteten Patientenversorgung. Mithilfe retrospektiver Analysen der großen Datenbanken des Perioperative Outcomes Lab, Center for Anesthesia Research Excellence (CARE) am Beth Israel Deaconess Medical Center (BIDMC) und der Harvard Medical School in Boston, möchten wir einen evidenzbasierten und innovativen Ansatz zur engeren Zusammenarbeit und vielschichtigen Vernetzung der Palliativmedizin mit der perioperativen Anästhesie, der Intensiv- und Notfallmedizin entwickeln. In Arbeitspaket 1 steht die präoperative Palliativmedizin vor elektiven Hochrisikoeingriffen mit postoperativen Intensivaufenthalten im Fokus. Hierbei soll der Einfluss präoperativer Palliativmedizin auf relevante Outcome Parameter (u.a. Verweildauer auf Intensivstation und im Krankenhaus, Sterblichkeit, Entlassungsort) sowie das Auftreten unerwarteter postoperativer Intensivaufenthalte untersucht werden. Im 2. Arbeitspaket möchten wir einen prädiktiven Score zur Detektion von Palliativbedarf bei IntensivpatientInnen entwickeln und validieren. In Folgeprojekten soll dieser Score dann am Universitätsklinikum Düsseldorf implementiert und evaluiert werden. Mit Blick auf die technischen Entwicklungen im Kontext der kardiopulmonalen Reanimation, wie bspw. die extrakorporale Reanimation mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen, möchten wir uns im 3. Arbeitspaket dem Thema der Integration von Palliativmedizin bei Reanimationen nähern. Für alle drei Arbeitspakete steht der direkte klinische Transfer unserer Ergebnisse an das Patientenbett im Vordergrund. Sie sollen einer besseren Versorgung von Patientinnen und Zugehörigen dienen und dabei helfen, KlinikerInnen und die Ressourcen des Gesundheitssystems effizient zu entlasten.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA