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Das Judenbild in den Flugschriften des 16. Jahrhunderts - Kontinuität und Wandel
Antragsteller
Professor Dr. Winfried Frey
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 1995 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5225782
Im 16. Jahrhundert verändert sich das Bild, das von deutschsprachigen Autoren von 'den Juden' entworfen wird, grundlegend. Die bisher vorwiegend religiös legitimierte Judenfeindschaft (die freilich in den christlichen Konfessionen und in der von ihnen bestimmten Umwelt bis ins 20. Jahrhundert weiterwirkt!) wird zunächst und zunehmend ergänzt durch (zunächst nur scheinbar, dann - im Zuge der Säkularisierung - tatsächlich) weltliche, vor allem staatstheoretische, ökonomische und soziale Argumente gegen die jüdische Minderheit. Diese Veränderungen sind begründet und beeinflußt durch eine Vielfalt von Wandlungen seit dem 15. Jahrhundert, die wiederum das Bewußtsein aller Schichten der Bevölkerung wandelten. Die Schriften ihrerseits sind nicht nur Reaktionen auf solche Veränderungen, ihre Autoren wollen mit ihnen die Wandlungen der Gesellschaft, der Religion, der Ökonomie beeinflussen. Durch das Projekt soll der gegenwärtigen wie der künftigen Forschung [] ein in einer Datenbank aufbereitetes Corpus an Texten zur Verfügung gestellt werden, das es erlaubt, Fragen des Einflusses der Konfessionalisierung auf das Judenbild (Stichwort: Zentrierungsdynamik), Fragen der Veränderung vom Antijudaismus zum Antisemitismus, Fragen der Weiterwirkung und Veränderung christlicher Judenfeindschaft in der frühen Neuzeit differenzierter, als das bisher möglich war, zu beantworten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen