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Many beds: Evaluation der Reproduzierbarkeit der auditiven gezielten Gedächtnisreaktivierung

Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522620846
 
In diesem Projekt wird die Replizierbarkeit der spezifischen auditiven Gedächtnisreaktivierung im Schlaf untersucht. Es ist bekannt, dass im Schlaf Gedächtnisinhalte reaktiviert und dadurch gefestigt werden. Zwei wegweisende Studien aus den Jahren 2007 und 2009 konnten zeigen, dass sich dieser Vorgang durch Gerüche und Geräusche verstärken lässt. Dabei werden beim Lernen zum Beispiel Töne abgespielt, die mit dem Lernmaterial im Zusammenhang stehen (Bild einer Katze und der Ton eines Miau). Im darauffolgenden Schlaf wird dann ein Teil der Töne präsentiert ohne den Schläfer aufzuwecken. Die Person kann dann jene Lerninhalte besser wiedergeben, die im Schlaf durch die Töne reaktiviert wurden. Eine Vielzahl verschiedener Nachahmerstudien bestätigen scheinbar den Effekt, jedoch wurden jeweils nur sehr wenige Personen getestet. In der Psychologie hat man festgestellt, dass bei vielen sehr kleinen Studien oft nur solche Ergebnisse berichtet werden, die statistisch signifikant sind. Durch diese verzerrte Veröffentlichung werden möglicherweise gegenteilige Befunde nicht berichtet. Es ist daher wichtig, durch große unabhängige Untersuchungen zu bestätigen, dass wichtige Effekte tatsächlich existieren. Da die gezielte Gedächtnisreaktivierung derzeit für die Anwendung in der Behandlung von psychischen Erkrankungen untersucht wird, ist es wichtig zu wissen, ob und wie stark sie wirkt. Insbesondere in der biologischen Psychologie und den kognitiven Neurowissenschaften gibt es jedoch bislang nicht viele dieser sogenannten großen Replikationsstudien. Hier setzt unser Projekt an. Wir untersuchen den eben genannten Effekt an einer viel größeren Anzahl Probanden (25 mal so viele), um herauszufinden, ob er wirklich existiert. Darüber hinaus werden die Daten dazu verwendet herauszufinden, ob bestimmte Gegebenheiten dazu führen, dass manche Effekte gerade in der biologischen Psychologie und den kognitiven Neurowissenschaften überschätzt werden. Hierzu werden nicht nur die teilnehmenden Personen untersucht, sondern auch das Vorgehen der Wissenschaftler:innen, die die Daten erheben und auswerten. Wir erhoffen uns daraus Erkenntnisse, wie man die oben genannte Verzerrung vermeiden und effektivere Wissenschaft betreiben kann. Insbesondere ist unser Ziel, das in die Wissenschaft gesetzte Vertrauen zu bestärken, indem wir erforschen, wie das wissenschaftliche Vorgehen optimiert werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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