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Sozialökologisch orientierte Analyse der Jugenddelinquenz

Fachliche Zuordnung Kriminologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5227294
 
Das Ziel des Projektes liegt in der empirischen Analyse der urbanen Jugenddelinquenz und der sie bedingenden Einflußfaktoren am Beispiel zweier westdeutscher Städte sowie im internationalen Vergleich. Der besondere theoretische und methodische Zugang der Studie liegt in der Einbeziehung des Raumes in die Deskription und Erklärung von delinquentem Verhalten und in der Verknüpfung verschiedener Datenquellen auf individueller und kollektiver Ebene im Rahmen eines Mehrebenenmodells. Die aktuelle Diskussion über Ausmaß und Entwicklung von Jugendgewalt aufgreifend, soll zunächst der Frage der Definition abweichender und sanktionswürdiger Gewalthandlungen im Lebenskontext von Jugendlichen und den Selektionseffekten der formellen Sozialkontrolle nachgegangen werden. Ein zentraler methodischer Zugriff liegt sodann erstens in der Analyse kleinräumiger Delinquenzverteilungen auf der Ebene von Stadtvierteln, die durch das Zusammenspiel von sozialstrukturellen Belastungsfaktoren und Gelegenheitstrukturen erklärt werden sollen. In Anschluß an und im Vergleich mit ausländischen Studien soll dabei erstmals in Deutschland der weiterentwickelte Theorieansatz der "sozialen Desorganisation" in seiner Bedeutung für Jugenddelinquenz empirisch überprüft werden. Zweitens soll daran anknüpfend und ebenfalls im internationalen Vergleich auf der Basis einer Dunkelfeldbefragung von Jugendlichen unter Einschluß von Mirantengruppen ein anomie-und subkulturtheoretisch orientiertes Erklärungsmodell der Jugenddelinquenz geprüft werden und damit nach den Folgewirkungen der gegenwärtigen sozialen Exklusionstendenzen in europäischen Städten gefragt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
 
 

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