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Rekonstruktion, Explikation und Weiterentwicklung des Paradigmas der Freiraumplanung zu einem Forschungsprogramm mit transdisziplinärer Ausrichtung an Lebenschancen

Antragsteller Dr. Karsten Berr
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522824061
 
Angesichts der gesellschaftlichen Relevanz der Freiraumplanung ist das zentrale Forschungsinteresse, eine modifizierte multiperspektivische Rahmung des sozialwissenschaftlichen Paradigmas der Freiraumplanung zu erarbeiten, die sich normativ am Konzept der Ermöglichung von Lebenschancen nach Ralf Dahrendorf ausrichtet und dabei auch Geschlechts- und Vielfältigkeitsaspekte berücksichtigt (die bereits im Lebenschancen-Konzept enthalten sind). Zu diesem Zweck sind die theoretischen und begrifflichen Grundlagen des Paradigmas analysierend zu rekonstruieren, zu explizieren, dadurch modifizierend weiterzuentwickeln. Aus diesen Zielsetzungen leiten sich für das geplante Forschungsvorhaben vier grundlegende Aufgabenstellungen ab: 1) Wissenschaftstheoretische Grundlagenforschung zur (meta-)theoretischen bzw. multiperspektivischen Rahmung des Paradigmas der Freiraumplanung im Sinne eines Forschungsprogramms, zur lebensweltlich orientierten konstitutionstheoretischen Fundierung mithilfe des Methodischen Kulturalismus und des Sozialkonstruktivismus sowie zur modifizierten handlungs- und kulturtheoretischen Grundlage. 2) Grundlagentheoretische Rekonstruktion, Explikation und Weiterentwicklung des ‚Kerns‘ des Forschungsprogramms Freiraumplanung. Die grundlegenden Begriffe und Theorien des Forschungsprogramms werden entsprechend am Leitfaden des Lebenschancenkonzeptes von Dahrendorf reformuliert, um den emanzipatorischen ‚Kern‘ (erweitert auch um Gender- und Diversitätsaspekte) als Grundanliegen der Freiraumplanung zu erhalten, für Gegenwart und Zukunft theoriefähig zu halten und praxistauglich zu machen. 3) Empirische Grundlagenforschung: Um zu einem Fortschritt in der praktischen Problemlösungsfähigkeit der Freiraumplanung am Leitfaden des Lebenschancenkonzeptes beizutragen und damit das Lebenschancenkonzept im Rahmen der Freiraumplanung Wirkung entfalten kann, muss die Resonanz und Bedeutung von Freiräumen und deren Planung im öffentlichen, planerischen und politischen Diskurs untersucht und berücksichtigt werden. Ohne diese Berücksichtigung können sich Handlungsoptionen in eine häufig realitätsferne ‚Anmaßung des Sollens‘ bzw. in einen ‚normativistischen Fehlschluss‘ versteigen. 4) Inter- und transdisziplinäre Ausrichtung: Die erzielten Erkenntnisse und Ergebnisse werden durch geeignete Publikationen einem breiten Fachpublikum zugänglich gemacht. Um zwischen Wissenschaft und Praxis zielgerichtet vermitteln zu können, wird eine transdisziplinäre Sichtweise eingenommen. Dazu gehören beispielsweise zwei transdisziplinär organisierte Workshops und die Analyse eines konkreten Fallbeispiels, an dem die Ergebnisse in Theorie und Praxis transdisziplinär überprüft werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Olaf Kühne
 
 

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