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Die Funktion von Musik in der Oper mit gesprochenem Dialog (1800-1830)

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 1995 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5228421
 
Die Monographie hat das Verhältnis von gesprochenem Dialog und Musiknummer in der französischen Opéra comique und im deutschen Singspiel zwischen 1780 und 1840 zum Gegenstand. Die Existenz zweier gänzlich verschiedener theatraler Ausdrucksformen brachte in der Opernästhetik die Denkfigur der "motivierten Musik" hervor, d.h. Musik sollte einer dramaturgischen Legitimation von seiten des Dramas unterliegen, um so den aus Sprechen und Singen resultierenden Hiatus zu überwinden. Ein Paradigma motivierter Musik lag im strophischen Nummerntyp vor. Lied (chanson, couplet), Romanze (romance) und Ballade vermochten nicht nur das der Gattung inhärente dramaturgische Problem zu kompensieren, sondern darüber hinaus verschiedene narrative Strategien zu entwickeln, die zu einer Veränderung der Kommunikationsform und zu einem Funktionswandel der Musik beitrugen. Während andere Nummern primär eine Kommunikation der Bühnenfiguren untereinander (inneres Kommunikationssystem) etablierten, ziele der narrative Liedtypus auch auf eine Kommunikation mit dem Rezipienten (äußeres System) ab. Vor allem die Abspaltung musikalischer Erinnerungsmotive aus diesen Liedern führte zu einer veränderten Funktionalität von Musik in der Oper: Die Musik konnte mehr und mehr die Qualität eines (selbständigen) Zeichens annehmen, welches unabhängig vom Dramentext zum Zuschauer "spricht".
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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