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Die Rezeption der griechischen Musikwissenschaft, Musiktheorie und Ethoslehre im arabischen Mittelalter, speziell eine Quellenkritik zum Kitab al-musiqi al-kabir (Großes Buch der Musik) von al-Farabi
Antragstellerin
Dr. Elke Franke-Heubach
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5229102
In der geplanten Arbeit, die in der Wissenschaftsgeschichte anzusiedeln ist, geht es um die Rezeption griechischer Musikwissenschaft, Musiktheorie und Ethoslehre im arabischen Mittelalter, speziell bei dem Philosophen Abu Nasr al-Farabi (gest. 95o). Wie schon bei den Griechen steht auch bei dem Aristoteliker al Farabi eine Einbindung der Musik in die Philosophie im Vordergrund. Sein Werk Kitab al-musiqi al-kabir (Großes Buch der Musik) bildet den Höhepunkt der Kenntnis der graeco-arabischen Musikwissenschaft. Im Zentrum der von mir beabsichtigten Untersuchung steht eine Quellenkritik zum Großen Buch der Musik, wobei es hier hauptsächlich um einen Vergleich zwischen der Harmonielehre des Ptolemaios und dem Kitab al-musiqi alkabir geht. Da die Handschriften zur Harmonielehre relativ jung sind, ist eine Rückwirkung aus der arabischen Tradition nicht auszuschließen. Außerdem müssen die Rasa'il (Sendschreiben) der Ihwan as-Safa' (der Lateren Brüder von Bagdad), die in der 2. Hälfte des 1o. Jahrhunderts lebten, in die geplante Untersuchung mit einbezogen werden, deren spätantikes harmonikales Weltbild in scharfem Kontrast zu al-farabis griechischer clarté steht. In der geplanten Arbeit wird neben inhaltlichen Fragestellungen auch die Klärung der Terminologie im Vordergrund stehen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
