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Konstruktion und Validierung einer deutschen Version des "Pain Stages of Change Questionnaire" (PSOCQ)
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Bengel
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5230062
Ca. 8 % - 10 % der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland sind wegen chronischer Schmerzen behandlungsbedürftig. Im Rahmen von Schmerzbewältigungsprogrammen wurde insbesondere die Effektivität kognitiv-behavioraler Techniken empirisch belegt. Dennoch zeigt es sich, daß viele Patienten beim Erlernen und Dürchführen dieser Techniken (noch) nicht ausreichend erfolgreich sind. Vermutet wird, daß diese Personen nicht motiviert und/oder in der Lage sind, eienen Veränderungsprozeß in Gang zu setzen und eigene Aktivitäten erfordernde psychologische Interventionen als neues Verfahren neben traditionellen, eher passiv ausgerichteten somatischen Behandlungsverfahren anzunehmen. Das transtheoretische Modell der Verhandlungsänderung nach Prochaska und DiClemente beschreibt die Veränderung bzw. die Veränderungsbereitschaft von gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen anhand von "Stadien", in denen Personen sich in Bezug auf einen bestimmten Problembereich, wie z.B. Vorsorgeverhalten, befinden. Das Modell wurde in einer Reihe von Studien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen empirisch gut belegt. Kerns et al. (19997) vom Pain Management Center am New Haven Veterans Administration Hospital (Yale University, USA) übertrugen dieses Modll erstmals auf den Bereich der Rehabilitation chronischer Schmerzen und entwickelten hierzu ein spezielles diagnostisches Instrument (Pain Stages of Change Questionnaire, PSOCQ). In Anlehnung an diese Entwicklung soll in der geplanten Untersuchung in enger Kooperation mit R. Kerns (New Haven, USA) ein deutschsprachiges Instrument konstruiert und validiert werden, das die am Modell von Prochaska und DiClemente orientierten, sogenannten transtheoretischen Stadien abbildet und die Zuordnung von Patienten zu einzelnen Stadien erlaubt. Die Studie soll Daten zur Gültigkeit des "Stadienmodells" liefern und einen Beitrag zur differentiellen Indikation von Therapieprogrammen bei chronischen Schmerzsyndromen in der ambulanten Versorgung sowie medizinischen Rehabilitation leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Personen
Professor Dr. Martin Christian Härter; Professor Dr. Robert Kerns