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Die wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln der nationalsozialistischen Geopolitik am Beispiel Karl Haushofers

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5230158
 
Als General Karl Haushofer (1869-1946) 1919 am Geographischen Institut in München habilitierte, wies Erich von Drygalski (1865-1949) in seinem Gutachten auf die Gefahr für den künftigen geographischen Unterricht hin, die von dieser Arbeit aus dem Bereich der politischen Geographie und der Ideenwelt Friedrich Ratzels ausging. Drygalski vertrat die physische Geographie, während Haushofer von seiner Ausbildung an der Bayerischen Kriegsakademie her Geographie nur im Zusammenhang mit der Kriegsgeschichte kennengelernt hatte. Ein Schlüsselerlebnis für die Hinwendung zur Universitätslaufbahn und Geopolitik war Haushofers Aufenthalt als Militärbeobachter in Japan (1908-10). Haushofers Geopolitik hatte zur NS-Zeit großen Bekanntheitsgrad, wurde aber auch von Fachgeographen als Pseudowissenschaft bezeichnet. In meinem Habilitationsprojekt möchte ich zeigen, daß Haushofers Geopolitik auf einer Basis beruht, die nicht im engeren Sinne geographisch ist. Dazu soll Carl Ritters (1779-1859) geographischer Unterricht an der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin über die Weiterentwicklung Ritterscher Ideen im 19. und 20. Jh., insbesondere bei Friedrich Ratzel (1844-1904), und der Einfluß des schwedischen Staatswissenschaftlers Kjelléns (1864-1922) aufgezeigt werden. Ziel ist die Darstellung der wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln der nationalsozialistischen Geopolitik.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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