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Alltagsgeschichte der Hussitenkriege am Beispiel der Straubinger Landschaft

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5466540
 
Das Kernstück des Forschungsprojektes bildet die Auswertung einer noch unedierten und bislang auch kaum bekannten seriellen Quelle: die für die Jahre 1421-1428 lückenlos erhaltenen Rechnungsbücher des bayerischen Teilherzogtums StraubingHolland, welche die Einnahmen und Ausgaben dieses niederbayerischen Territoriums penibel verbuchen, werfen bislang ungenutzte Schlaglichter auf die regionale Wirklichkeit entlang der böhmisch-bairischen Grenze während der Hussitenkriege. Wie kaum eine andere Quellensorte gewähren sie Einblicke in das "alltägliche" Kriegsgeschäft; sie spiegeln nicht nur das strategische Agieren des Vitztums (Rüstungsmaßnahmen, Spionagesystem, Logistik etc.) wider, sondern registrieren auch die "Schäden" der Söldner und der zur Landwehr einberufenen Bauern. Durch die systematische Erfassung und sorgfältige Kommentierung aller kriegsrelevanten Einträge in den Rechnungsbüchern sowie durch den Vergleich mit anderen bekannten historiographischen Quellen (Andreas von Regensburg) soll ein Beitrag zur Realienkunde des Krieges geleistet werden. Ebenso soll ein regional begrenzter Versuch unternommen werden, die Auswirkungen der Hussitenkriege auf die kleinen Leute konkret zu verdeutlichen. Dadurch würde es möglich werden, die traumatischen Folgen dieses geradezu mythisch ins Bewußtsein eingegangenen Krieges besser abzuschätzen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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