Detailseite
Intermediale Repräsentationen des Monsters und des Monströsen
Antragstellerin
Professorin Dr. Beate Ochsner
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5232310
Das Forschungsvorhaben gliedert sich ein in die Thematik desHabiliationsprojektes: «DeMonstration. Zur Genealogie (inter-)medialerMonsterrepräsentationen in Literatur, Photographie und Film.» Nach einem an der Zielsetzung der Arbeit selbst orientierten Abriß der reichen Traditionen des Monsters und des Monströsen setzt die eigentliche Analyse zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein, der Zeit der Etablierung und Anerkennung der Wissenschaft des Monsters (Teratologie) des Monsters. Die Genealogie des Monsters und des Monströsen im Spannungsfeld philosophischer, ästhetischer, medizinischer (teratologischer) und philosophischer Diskurse dient alstheoriegeschichtliche Grundlage für die Analyse des Phänomens anausgewählten Einzelbeispielen aus Literatur (Hugo, Huysmans, Lorrain,Rachilde, Cendrars, Céline etc.), Photographie (Ikonographien derSalpêtrière, photographische illustrierte medizinische Zeitschriften wie z.B. die "Revue photographique des Hôpitaux de Paris" oder auch die "Verhandlungen" der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte unter der Leitung Rudolf Virchows, gleichermaßen aktuelle Photographien von Joel-Peter Witkin, Diane Arbus etc.) und Film ("Freaks", "Auch Zwerge haben klein angefangen", wissenschaftliche Lehrfilme, Horrorfilme, Serienmörderfilme etc.). Während des hier beantragten Forschungsaufenthalts an der Universität Montreal sollen nun vor allem grundlegende Recherche- und Analysearbeiten zum Monsterfilm, Definition und Abgrenzung vom Horrorfilm, Materialsichtung und Korpuserstellung, Einzelfilmanalysen und Parallelen bzw. Unterschiede zu den photographischen und literarischen Monstern) sowie vertiefende Untersuchungen zur Theorie der Intermedialität geleistet werden. Diese dient als Grundlage für die zu leistende funktionale Gesamtanalyse der medienspezifischen Monsterrepräsentationen. Bei diesen Untersuchungen wird die Fokalisierung der intermedialen Grenzen paradoxerweise erst dann fruchtbar, wenn die Differenz gegenüber der Verbindung verschiedener Medien in den Vordergrund gerückt wird. Das Anliegen der Arbeit besteht vor allem darin die paradoxe Zeitlichkeit der Produktions- und Rezeptionsprozesse aufzuzeigen, im Rahmen derer die verschiedenen, in die Analyse eingegangenen medialen Beispiele ihre "eigenen Monster" hervorbringen und auf diese Weise gleichsam die ihnen vorgängige Norm prägen."
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien