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Fremderkennung und Gewebe(un)verträglichkeit bei dem marinen Hydroiden Hydractinia
Antragsteller
Professor Dr. Uri Frank
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5232470
Die Fähigkeit, zwischen Selbst und Nichtselbst zu unterscheiden und fremdes Gewebe abzustoßen kommt nicht nur dem Immunsystem der Wirbeltiere zu; sie ist auch von wirbellosen Tierstämmen bekannt. Genetisch kontrollierte Systeme der Fremderkennung wurden für Vertreter einer Reihe vielzelliger Tierstämme beschrieben - von Chordaten an der `Spitze` des zoologischen Systems bis zu Cnidariern an dessen `Basis`. Ziel unseres gemeinsamen Projektes ist es, die zellulären und molekularen Eigenschaften des Systems der Histokompatibilität der Cnidarier aufzuklären und nach möglichen Homologien zwischen den Systemen der Fremderkennung und Abstoßung bei Wirbellosen und Wirbeltieren zu suchen. Wir wählen den Cnidarier Hydractinia als Modellorganismus und haben vor: (1) mittels biochemischer und molekularbiologischer Verfahren die bei der Fremderkennung und Abstoßung beteiligten Moleküle zu identifizieren, (2) beteiligte zelluläre Vorgänge und Zelltypen zu untersuchen, (3) molekulare Marker (Mikrosatelliten) zu etablieren, um das Schicksal somatischer Chimären und von Keimzellenchimären verfolgen zu können, und (4) Fremdtoleranz zu induzieren durch die Erzeugung chimärischer Embryonen und gemischter Zellagregate. Wir möchten Hypothesen über die biologische Funktion der Fremderkennung und Fremdabstoßung überprüfen und hoffen, den evolutionären Druck zu erkennen, der diese Systeme begründet hat und aufrechterhält. (p)
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
Beteiligte Personen
Professor Dr. Ofer Mokady; Professor Dr. Werner A. Müller