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Die antiken Skulpturen in Schloß Fasanerie (Adolphseck) bei Fulda

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5234082
 
Das Schloß Fasanerie (Adophseck) in Eichenzell bei Fulda beherbergt neben Möbeln, Porzellan und Gemälden seit 1951 auch eine Sammlung griechisch-römischer Antiken, die der Landgraf Philipp von Hessen (1896-1980) zusammengetragen hat. Er konnte dazu auf einzelne Stücke zurückgreifen, die seit 1866 in den Privatbesitz der hessischen Landgrafen gekommen waren. Durch Ankäufe vermehrte er den Bestand zu einer umfangreichen Sammlung, die antike Kleinkunst, griechische und italische Vasen, antike Porträts sowie Skulpturen in Marmor und Kalkstein enthält. Seit 1935 im Landgrafenmuseum in Kassel untergebracht (Möbius 1937), wurde sie nach dessen Kriegszerstörung ins Schloß Fasanerie überführt, wo sie heute der Verwaltung der Hessischen Hausstiftung, der Kulturstiftung der Landgrafen, untersteht.Weil die Sammlung der Forschung weitgehend unbekannt ist, führen auch die (mit Ausnahme der bereits publizierten Porträts) 88 Marmor- und Kalksteinskulpturen wissenschaftlich gesehen ein Schattendasein. Dies ist um so bedauerlicher, als viele der unpublizierten Skulpturen für das Verständnis der griechischen und römischen Plastik von Wichtigkeit sind.Eine ergänzende Dokumentation der bereits publizierten 57 antiken Marmorporträts ist im Zusammenhang dieser Arbeiten ebenfalls notwendig. Die Vorlage durch H. von Heintze (1967) hat in Besprechungen berechtigte Kritik erfahren, die sich sowohl auf die Qualität der Abbildungen wie auf inhaltliche Fragen der Denkmäleranalyse bezog. Außerdem sind seit dem Erscheinen dieser Publikation zwei neue Porträts in die Sammlung gekommen.Durch die fotografische Dokumentation und wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Skulpturen wird der Bestand einer der bedeutendsten Privatsammlungen griechischer und römischer Plastik in Deutschland der Forschung erstmals zugänglich. Es handelt sich um eine der wenigen Kollektionen, die den 2. Weltkrieg intakt überdauert haben und nicht in einem größeren Museumsbestand aufgegangen sind. Die Geschichte der Sammlung im späten 19. und frühen 20. Jh. wirft ein Licht auf die bislang kaum untersuchten Formen des privaten Antikeninteresses im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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