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Mission und Gewalt. Der Umgang christlicher Missionen mit der Gewalt bei der Ausbreitung des Christentums in Afrika und Asien in der Zeit von 1792-1918/19

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5234378
 
Die zu veröffentlichten Beiträge von zum größten Teil renommierten Wissenschaftlern aus Europa, Asien, Afrika und Nordamerika beweisen, daß Missionsgeschichte auch immer einerseits Regionalgeschichte, andererseits jedoch auch transnationale Geschichte ist. Denn die missionarische Tätigkeit in Übersee hat zum einen unzählige Quellen - wie beispielsweise ethnographische, historische, geographische oder linguistische Aufzeichnungen in Form von Tagebüchern, Briefen und Berichten - zur Geschichte der Gesellschaften in den betreffenden Regionen Asiens, Afrikas, Lateinamerikas oder Ozeaniens hinterlassen, aus denen hervorgeht, wie sich verschiedene "Geschichten" miteinander verknüpften. Zum anderen wurde die Mission durcfh ihr Engagement selbst Teil der regionalen Geschichte jener Gebiete. Die dabei gewonnenen oder unbewußt verarbeiteten Erfahrungen transportierten die Missionare direkt oder durch ihre Schriften in ihre europäischen Heimatländer zurück. Die Beiträge wenden sich einem Grundproblem der Geschichte der christlichen Mission zu: dem Verhältnis der Mission zur Gewalt. Damit erfragen sie Begrenzteres und Konkreteres aus den verschiedenen Bereichen der Missionsgeschichte. Damit gehen die Beiträger weit über die Analyse des bislang viel und häufig kontrovers diskutierten Verhältnisses von Mission und Kolonialismus bzw. Imperialismus, wo jeweils - außer den militärischen - hauptsächlich die ideologischen und ökonomischen Aspekte interessierten, hinaus. Vielmehr werden zuvorderst die kleineren, oft strukturellen, wie polizeilichen, sexuellen und sonstigen Formen von Gewalt, mit denen die christlichen Missionare sich in der einen oder anderen Weise ins Verhältnis setzten, untersucht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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