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Insulin im ZNS: Effekte intranasal verabreichten Insulins auf Nahrungsaufnahme, Gedächtnis und Stoffwechselparameter bei Gesunden und in klinischen Gruppen
Antragstellerin
Professorin Dr. Ursula Stockhorst
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 1995 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5234412
Neben seinen peripheren Wirkungen übt Insulin wichtige Funktionen im zentralen Nervensystem (ZNS) aus und ist dort als Neuropeptid wirksam. Das Gehirn kann somit als ein insulinsensitives Organ bezeichnet werden. Die neuroanatomische Grundlage dafür liefern zentrale Insulinrezeptoren (vor allem im Bulbus olfactorius, Hypothalamus, Hippocampus). Die bishergen Kenntnisse basieren fast ausschließlich auf Tierexperimenten: Zentral wirksames Insulin reduziert bei Normalgewichtigen die Nahrungsaufnahme, wobei erste Daten belegen, dass dieser Effekt (geschlechts)spezifisch für männliche Versuchstiere ist. Es verbessert Lernen und Gedächtnis und ist an der Regulation von Stoffwechselparametern beteiligt. In Übereinstimmung mit diesem Wirkprofil stehen Hinweise, dass Defizite der zentralen Insulinwirkung bei der Pathogenese von Übergewicht und der Alzheimer-Demenz eine Rolle spielen. Im beantragten Projekt sollen deshalb Effekte zentralen Insulins auf Nahrungsaufnahme, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und die Regulation von Stoffwechselparametern (Insulin, Blutglukose, Leptin) in Humanexperimenten untersucht werden, und zwar erstmals bei gesunden männlichen und weiblichen Probanden (mit akuter Gabe und im Längsschnitt) sowie in klinischen Gruppen (Adipöse, Alzheimer-Demenz Patienten). Für den direkten Zugang zum ZNS wird eine intranasale Gabe von Insulin gewählt. Damit liefern die Untersuchungen auch einen Beitrag für die Entwicklung einer neuen klinisch anwendbaren Methode zur gezielten zentralen Verabreichung von Neuropeptiden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen