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Die Parodien zu Lullys "Armide". Zur Geschichte der tragedie lyrique von Lully bis Gluck

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 1995 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5236416
 
Warum komponierte Christoph Willibald Gluck in den 7oer Jahren des 18. Jahrhunderts ein fast hundert Jahre altes, immer wieder heftig diskutiertes Libretto nahezu unverändert ? Anders als in der italienischen Oper, wo Mehrfachvertonungen die Regel waren und jeder der 'klassischen' Librettotexte in vielen musikalischen Gestalten auf die Bühne trat, mußte Gluck hier nicht nur mit dem Text selbst, sondern auch mit einer spezifischen untrennbar mit ihm verbundenen Musik rechnen. Jeder, der im Laufe dieses Jahrhunderts Quinaults Texte hörte, hörte auch (zumindest implizit) Lullys Musik. Das hinter Glucks Wahl zu vermutende künstlerische Interesse an intertextuellen Bezügen muß vor dem Horizont der spezifisch französischen diskursiven Theatertraditionen verstanden werden: Im Falle der Armide führt dies zunächst über die dramatischen Parodien der Pariser Sprechbühnen, die sich nach und nach zu musikdramatischen Formen entwickeln (Kap. 1 und 2) und im Laufe des 18. Jahrhunderts - bemerkenswerterweise in Wien und unter Glucks Beteiligung - vielfältige Formen der dramatischen Transformation von (sprachlich wie formaler) Übertragung ins Italienische bis zu Tanzdramen ausprägen (Kap. 3). Auf diesem Weg läßt sich eine Tradition des künstlerischen Umgangs mit gleichsam kanonisierten Werken herausarbeiten, die eine neue Perspektive auf Glucks Vorhaben und dessen Bedeutung im Kontext seiner Pariser Opern eröffnet (Kap. 4).
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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