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"Das Mühlberg-Ensemble in Kempten/Allgäu" - Sachkultur und Sozialtopographie einer Stadt des Spätmittelalters im Spiegel neu entdeckter archäologischer und schriftlicher Quellen

Antragsteller Professor Dr. Helmut Maurer (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5236484
 
Ein überregional bedeutsamer Fundkomplex spätmittelalterlicher Alltagsgegenstände und Handwerksabfälle wurde 1996/97 von der Stadtarchälolgie Kempten aus dem sog. Mühlberg-Ensemble im Kern der alten Reichs-Stadt geborgen. Außergewöhnlich sind Menge, Vielfalt und Zustand der Funde, die über 500 Jahre unter günstigen Lagerungsbedingungen in Hohlräumen der Häuser verborgen waren. Besonders organische Materialien - Leder, Pelz, Textilien, Holz und Papier als größte Gruppe - blieben so erhalten. Viele der beschrifteten Papier und Pergamentstücke betreffen Quellengattungen, die in üblichen Überlieferungssituationen kaum vorhanden sind. Zur archäologischen Auswertung dieses einmaligen Fundinventars tritt die historische Untersuchung des Fundzusammenhangs und der Sozialtopographie der Häuser, die an der Nahtstelle eines kirchlichen Sonderbezirks im Spannungsfeld zwischen städtischen und kirchlichen Autoritätessphären liegen. Das Forschungsprojekt beinhaltet die interdisziplinäre Auswertung des europaweit in Zusammensetzung, Qualität und Quantität einzigartigen Fundensembles. Es wird exemplarische Erkenntisse zur städtischen Sach- und Alltagskultur, zur Handwerks- und Kostümgeschichte, zur Sozialtopographie und zur Wirtschaftsgeschichte sowie zum Verhältniss von Stadt und Kirche an der Wende vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit erbringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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