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Entwicklung einer Strategie zur Therapie von Phantom-Hörwahrnehmungen (Tinnitus)

Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5239812
 
Altersschwerhörigkeit betrifft 30% der älteren Bevölkerung. Hörverlust, ob durch Alter und/oder durch Lärm verursacht, ist mit Degenerationen des Innenohres korreliert und oft von Phantom-Geräusch-Wahrnehmungen (Tinnitus) begleitet. 8% der Bevölkerung leidet unter Tinnitus. Das therapeutische Potential von Nervenwachstumsfaktoren zur Vermeidung von Neurodegenerationen ist vielfach belegt. Die klinische Nutzung neurotropher Substanzen scheitert zur Zeit noch an der technischen Umsetzung einer notwendigen lokalen Applikationsform und dem mangelnden Einblick in die Folgen spontaner akuter Effekte dieser Substanzen. So wirken Neurotrophine möglicherweise nicht ausschließlich neuroprotektiv, sondern können unter Umständen auch an der Induktion persisitierender Übererregungen beteiligt sein. Übererregungen von Hörnerven sind ein typisches Korrelat des Phänomens der Phantomwahrnehmungen, dem sog. Tinnitus. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, eine Strategie zur Therapie von Lärm- bzw. alterbedingten Innenohr-Degenerationen und Tinnitus auf der Basis neurotropher Substanzen und Mediatoren ihrer Signal-Transduktionskette zu entwickeln. Dabei wird ein neues humanverträgliches Mikrodosiersystem im Vergleich zum stabilen Gentransfer als Applikationsform angewendet und akute und langfristige Effekte von Neuroprotektoren verglichen. Darüber hinaus soll eine Tinnitus Tiermodell etabliert und zur routienemäßigen Analyse von Hörnerv-stimulierenden Substanzen und putativ Tinnitus-blockierenden Pharmaka eingesetzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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