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Aktion wider den undeutschen Geist

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5242030
 
Im Zentrum der vorliegenden Studie steht die Bücherverbrennung, die am 12. Mai 1933 im Rahmen der studentischen "Aktion wider den undeutschen Geist" in der Universitätsstadt Erlangen stattgefunden hat. Ausgehend von einer kontextbezogenen Interpretation des immer wieder - und meist nicht vollständig - zitierten locus classicus aus Heines Tragödie "Almansor" ("Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher/Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen") werden Formen und Usancen berühmt berüchtigter Bücherverbrennungen der europäischen Kulturgeschichte seit der Frühen Neuzeit beschrieben. Unter Orientierung an Wolfgang Braungarts Definitionsvorschlag arbeitet der Verfasser die Rituale dieses Aktes heraus. Vor dem Hintergrund der gewählten historischen Paradigmata (u.a. Luther, Wieland-Autodafé, Wartburgfest) gelingt es, sowohl die Kontinuität als auch die Singularität der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 zu profilieren. Vorgelegt wird eine Pilotstudie, die erstmals bisher unpubliziertes Archivmaterial sichtet und die Erlanger Ereignisse minutiös rekonstruiert. Die Ergebnisse dieser Feldforschung werden im Schlußkapitel in Beziehung gesetzt zu den Leittendenzen der NS-Kultur- und Wissenschaftspolitik der ersten Herrschaftsphase.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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