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Arabische Dichtung als Mediator in der frühabbasidischen Gesellschaft (zweite Hälfte des 8. bis frühes 10. Jh.)

Antragsteller Maxim Yosefi, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 524368093
 
Das Projekt untersucht, wie die arabische Dichtung in der Gründungszeit des abbasidischen Reiches (zweite Hälfte des 8. bis frühes 10. Jh.) die Entwicklung der Vorstellungen von tugendhafter Herrschaft vermittelte. Diese Entwicklung spielte eine Schlüsselrolle bei der bis heute nicht genügend erforschten ethischen Selbstgestaltung der mittelalterlichen islamischen Gesellschaft. Das in der abbasidischen Zeit entstandene, uns zugängliche poetische Korpus wurde zu einem großen Teil an islamischen Herrscherhöfen und in ihrer Umgebung produziert. Deshalb schloss die Identitätsbildung im abbasidischen Reich die Übernahme von Vorstellungen von tugendhafter Herrschaft ein, die zum Teil des Selbstbilds der frühislamischen Gesellschaft wurden. Eine umfassende Analyse, wie die frühabbasidische Dichtkunst diesen ethischen Selbstgestaltungsprozess vermittelte, fehlt jedoch. Die anvisierte Studie orientiert sich im Wesentlichen an folgenden Fragestellungen: Welche Vorstellungen von tugendhafter Herrschaft wurden von den arabischen Poeten der frühabbasidischen Zeit vermittelt? Welchen literarischen oder gesellschaftlichen Quellen entspringen diese Vorstellungen? Welche Hörer- bzw. Leserschaft hatten sie mit ihren Werken im Blick? Mit Hilfe einer originellen Methodik, welche die literaturwissenschaftlichen, geschichtswissenschaftlichen und anthropologischen Ansätze verbindet, wird das Projekt diese Lücke schließen. Auf diese Weise soll es unter anderem einen Beitrag zur Erforschung der mittelalterlichen Reflexion über Herrscher und Herrschaft, zur Erforschung der ethischen Selbstidentitätsbildung, sowie zu Debatten über die Entstehung der islamischen Gesellschaft leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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