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Anton Bruckner - Tradition und Fortschritt in der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich W. Riedel
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5244796
In der vorliegenden Studie soll das Spannungsfeld zwischen traditionsverbundenem Repertoire und zukunftsweisenden Tendenzen in der kirchenmusikalischen Komposition, Theorie und Praxis auf dem Hintergrund der allgemeinhistorischen Entwicklung und in Parallele zur zeitgenössischen Architektur aufgezeigt werden. Die Öffnung der Grenzen nach Osten seit 1989 bot die Möglichkeit, das interdisziplinäre Projekt gemeinsam mit Spezialisten aus den ehemals kommunistischen Ländern auf den gesamten Bereich der Donaumonarchie des 19. Jahrhunderts auszudehnen.Die zentrale Gattung Messe lebte einerseits in der im Osten weit verbreiteten schlichten franziskanischen Sonderform weiter, entwickelte sich aber in der vor allem aber an den Dom-, Stifts- und größeren Pfarrkirchen gepflegten symponischen Missa solemnis zum Höhepunkt ihrer Geschichte. Demgegenüber spielte der Gregorianische Choral in der Praxis nur eine untergeordnete Rolle.Auseinandersetzungen zur Frage der liturgisch-kirchenmusikalischen Ästhetik rief die Bewegung des Caecilianismus bzw. Cyrillismus hervor. Daß man nichtsdestrotz in der Praxis bis zum Ende des Jahrhunderts oft der Tradition verbunden blieb, zeigen die erhaltenen Inventare und Aufführungslisten. Was die Symplifizierungstendenzen der Caecilianer nicht zustande brachten, nämlich einen auf der Höhe der allgemeinen zeitgenössischen Entwicklung stehenden Kirchenstil zu schaffen, blieb wenigen großen Meistern wie Anton Bruckner vorbehalten, dessen Kompositionen in den Mittelpunkt der Untersuchungen gestellt werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
