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Poetische Anthropologie. Robert Musils Erzählungen `Vereinigungen`

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5244948
 
Musils Notizen zeigen, dass er keines seiner Werke so hoch schätzte wie die beiden unter dem Titel "Vereinigungen" zusammengefassten Erzählungen. Die vorliegende Arbeit bietet eine Interpretation der Texte und eine Rekonstruktion der ihnen zugrundeliegenden Anthropologie. In deren Zentrum steht eine eigentümliche Deutung des subjekthaften Daseins. Nicht nur erfährt dieses Dasein notwendig alles Begegnende als unaufhebbar Fremdes, es ist zudem zu einer permanenten Sinnproduktion gezwungen, um der Erfahrung einer gänzlich sinnleeren Welt zu entkommen. Gleichwohl sind diese Erzählungen mehr und anderes als die poetische Darstellung einer vor allem mit den Namen Nietzsche, Mach, Oesterreich und Baader verbundenen philosophischen Position. Musil selbst hat sich nachdrücklich dagegen gewehrt, Dichtung als verkappte Form von Theorie zu verstehen. Die poetische Sprache kann vielmehr Formen des Erlebens zur Anschauung bringen, die sich der begrifflichen Bestimmung entziehen. Musil hat dieses Vermögen der Dichtung vor allem in den "Vereinigungen" demonstriert. In ihnen werden sinnlich-sinnhafte Erfahrungen vergegenwärtigt, welche dem subjekthaften Dasein und damit der für Musils Anthropologie grundlegenden Erfahrung der Fremdheit der Welt und des Anderen vorausliegen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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