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Chaotischer Abgrund und erhabene Weite. Das Meer in der skandinavischen Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Grage
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5246636
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wird die Natur zunehmend als Landschaft ästhetisiert. Im Zuge dieser Entwicklung gelangt auch das Meer, vormals ein als häßlich und furchterregend wahrgenommener Naturraum, in den ästhetischen Blick und wird als Inbegriff des Erhabenen betrachtet. Die vorliegende Untersuchung verfolgt diesen Prozeß anhand von Lehrdichtungen und deskriptiver Poesie aus der Literatur Skandinaviens, wo das Meer aufgrund der geographischen Lage der Länder als natürliche Grenze sowie als Handels- und Verkehrsraum damals wie heute einen besonderen Stellenwert hat. Die Studie stellt dar, wie das literarische Schreiben über das Meer vom jeweiligen Kontext bestimmt wird: die literarischen Texte folgen den Regularitäten theologischer, naturhistorischer und topographischer Diskurse und greifen auf rhetorische Traditionen zurück, die bis in die Antike reichen. Nicht indem das Meer als Gegenstand der Beschreibung in den Vordergrund rückt, sondern indem das wahrnehmende Subjekt, das sich in der Betrachtung der Natur selbst erlebt, zum Thema der Texte wird, etabliert sich das Meer als ästhetischer literarischer Raum.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen