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Subjektivität und praktische Selbstbegriffe in Hegels Phänomenologie des Geistes

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5247472
 
In der neueren philosophischen Diskussion gibt es eine intensive Debatte über Selbstbewußtsein im Sinne des bewußten Selbstbezugs, der im Modus der ersten Person vollzogen wird. Selbstbewußtsein im hier zugrunde gelegten Sinn definiert ein Subjekt als solches. In der praktischen Philosophie hingegen ist für manche Positionen die Explikation von praktischen Selbstbegriffen oder -konzepten zentral, d.h. von historisch wirksamen und gesellschaftlich vermittelten Ausprägungen eines orientierenden Selbstverständnisses. Die Verbindung zwischen beiden Diskussionen, d.h. die Beziehung zwischen Selbstbewußtsein und praktischen Selbstkonzepten, wird jedoch kaum thematisiert. Dieser Befund bietet die sachlich-systematische Motivation des Forschungsvorhabens: Das Projekt gilt der Frage, inwiefern die Ausbildung und Struktur intersubjektiv vermittelter praktischer Selbstkonzepte in der allgemeinen Verfassung von Subjektivität bzw. von Selbstbewußtsein begründet ist. Da die systematisch zusammenhängende Erörterung von Selbstbewußtsein und historisch wirksamer Selbstbegriffe sich als ein Strang in Hegels Phänomenologie des Geistes aufweisen läßt, soll dieser Frage in einer Rekonstruktion und Diskussion der dort entfalteten Konzeption nachgegangen werden. Das Vorhaben verbindet also eine systematisch-problemorientierte Ausrichtung mit einer interpretativ-rekonstruktiven Aufgabenstellung. Die Position Hegels, die hierbei hervortritt, ermöglicht meines Erachtens ein subjektivitätstheoretisch fundiertes Verständnis praktischer Selbstbegriffe, welches auch die Möglichkeit von deren historischer Pluralität und die Dynamik ihres Wandels begreifbar macht, ohne schon ein bestimmtes Selbstverständnis festzulegen. Sie ist im Kontext der gegenwärtigen Diskussion von Interesse, da sie Subjektivität weder reduktionistisch behandelt, noch in einem übersteigerten Sinn als Prinzip ansetzt.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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