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Die Rolle von Hausstaubmilben-Einzelallergenen - strukturelle und funktionelle Besonderheiten im Kontext atopischer Erkrankungen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Uta Jappe; Dr. Stephan Traidl
Fachliche Zuordnung Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 525032734
 
Atopische Erkrankungen zeigen heutzutage eine hohe Prävalenz einhergehend mit einer deutlichen sozioökonomischen Belastung. Hausstaubmilben (HSM), die zweithäufigste anerkannte Allergenquelle der Welt, spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung des allergischen Asthma bronchiale und können zu Aggravationen einer atopischen Dermatitis (AD) führen. Neben den Majorallergenen Der p 1, Der p 2 und Der p 23 wurde eine Vielzahl weiterer Allergene in der HSM beschrieben, die im Gegensatz zu den Majorallergenen noch nicht in der Routinediagnostik verwendet werden. In Voruntersuchungen mit einem erweiterten Spektrum von HSM Allergenen konnten wir zeigen, dass Patienten mit unterschiedlichen Phänotypen von atopischen Erkrankungen unterschiedliche Sensibilisierungsprofile aufweisen: Patienten mit allergischem Asthma haben signifikant häufiger IgE gegen Der p 21, während sich bei Patienten mit AD signifikant häufiger IgE gegen Der p 20 zeigt. Aus diesem Grund soll im Rahmen dieses gemeinsamen Projektes die Rolle der Einzelallergene in der Lunge und der Haut untersucht und die Allergene im Hinblick auf ihre Funktion als Ursache ihrer möglichen Organspezifität charakterisiert werden. Die kombinierte Expertise aus den Forschungsgruppen in Borstel und Hannover ermöglicht eine parallele molekular-allergologische und T-Zell-immunologische Charakterisierung der pathophysiologischen Prozesse in Lunge und Haut. Neben dem Einsatz der Einzelallergene zur Diagnostikverbesserung und der Erhebung von Sensibilisierungsprofilen ist ein zentraler Baustein die Untersuchung der Interaktion der Allergene mit Epithelien (einschließlich Surfactant-Proteinen) sowie dem Immunsystem. Bei letzterem liegt ein Fokus auf der Analyse der T-Zell-spezifischen Immunantwort gegenüber den Allergenen bei Asthma und AD Patienten. Eine mögliche Kreuzreaktivität zu humanen Proteinen im Sinne einer Autoallergie wird ebenfalls untersucht, da dieses zu einer Aggravation der entzündlichen Erkrankungen führen könnte. Ein weiterer Bestandteil des gemeinsamen Projektantrags ist die Überprüfung der klinischen Relevanz der HSM-Allergen-Sensibilisierung mit Hilfe des Basophilen Aktivierungstests (BAT), wobei der BAT auf seine Kapazität überprüft wird, Patienten zukünftig eine Allergenprovokation ersparen zu können (HSM-Expositionsstudie) sowie eine Toleranzentwicklung nach HSM-Immuntherapie zu messen. Die bessere Verfügbarkeit von diversen Allergenen der jeweiligen Allergenquellen für diagnostische Verfahren wird in Zukunft die Risikobewertung und das Management von (HSM)-Allergien einschließlich der Therapieentscheidungen sowie die Allergie-Prävention verbessern. Durch die Vernetzung der komplementären Kompetenzen aus Borstel und Hannover lassen sich gezielt Einzelallergen-Zell- (bzw. -Epithel)-Interaktionen an unterschiedlichen Organsystemen untersuchen (Lunge und Haut), sodass ein detailliertes Verständnis der organspezifischen Sensibilisierungen und deren klinischer Relevanz erarbeitet wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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