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Untersuchungen zur Beeinflussung der mikrobioziden Aktivität ausgewählter Antiseptika durch Gelenkknorpel in vitro

Antragsteller Dr. Gerald Müller
Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5250506
 
In-vitro-Untersuchungen zur Wirksamkeit antiseptischer Substanzen in Gegenwart von Chondroitinsulfat, einem Vertreter der sulfatierten Glycosaminoglycane, zeigten, daß eine erhebliche Beeinträchtigung der mikrobioziden Aktivität durch Wechselwirkung der unterschiedlichen chemischen Substanzen mit Chondroitinsulfat auftritt. Chondroitinsulfat ist neben Keratansulfat und Dermatansulfat in Proteoglycanen zu finden, welche neben Collagen Typ-II Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix des Gelekknorpels sind. Eine Beeinträchtigung der mikrobioziden Aktivität von Antispetika mit unterschiedlicher chemischer Struktur bei Anwesenheit von Gelenkknorpel gegenüber Mikroorganismen soll überprüft werden. Nachfolgende Untersuchungen auf den Stoffwechsel der Gelenkknorpel-Matrixbestandteile Proteoglycane (hauptsächlich Aggrecan) und dem oligomeren Knorpelmatrixprotein COMP sollen unter In-vitro-Kulturbedingungen nähere Aussagen über die Stoffwechsellage im Gelenkknorpel liefern. Eine katabole Stoffwechsellage ist über proteolytische Abbauprodukte in Form von Proteoglykan- und COMP-Fragmenten eindeutig nachweisbar. Eine möglicherweise hervorgerufene Synthesehemmung wird durch einen verringerten 35S-Sulfat-Einbau in die neusynthetisierten Proteoglykane charakterisiert. Die geplanten Untersuchungen sollen am anatomisch intakten Gelenkknorple durchgeführt werden. Sie sind unseres Erachtens nach die notwendige Voraussetzung, um grundlegende Erkenntnisse über konkurrierende Wechselwirkungen mit und in biologischen Systemen zu gewinnen. Insbesondere sollten Abschätzungen über eine bevorzugte Wechselwirkung der antiseptischen Wirksubstanz mit dem Bakterium (erwünscht) oder mit dem Gewebe/der Gewebezelle (unerwünscht) möglich sein. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse können entsprechende Substanzen entwickelt oder verwendet werden, die definitiv für das entsprechende Gewebe lokal verträglich sind. Weiterführende Untersuchungen an anderen Geweben sind geplant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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