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Tambaram. Zwischen Kolonialismuskritik und Kirchenkampf. Interaktionen afrikanischer, indischer und europäischer Christen während der Weltmissionskonferenz 1938

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5251554
 
Die Weltmissionskonferenz von Tambaram 1938 war bereits Gegenstand historischer wie theologischer Abhandlungen, die sich meist der Debatte um H. Kraemers Buch The Christian Message in a Non-Christian World widmeten. "Tambaram" bedeutete jedoch mehr: Es war das erste derartige Treffen mit einer Mehrzahl von Teilnehmern aus nichtwestlichen Ländern. Hier tauschten Delegierte aus verschiedenen Regionen Afrikas ihre Erfahrungen aus, informierten sich über die südindische Kirchenunionsbewegung; einige besuchten Mahatma Gandhi. Indische Christen erfuhren von den Massenbewegungen und der Gründung unabhängiger Kirchen in Afrika ebenso wie von der Schwierigkeit, Polygamisten nicht zur Taufe zuzulassen. Sie berichteten über ihre Ansätze zur Neuinterpretation der Botschaft und über ihre Experimente mit christlichen Ashrams. Auch der Einfluß der indischen Frauenbewegung war spürbar; so wurde die Frage der Frauenordination diskutiert. Die Europäer standen vor großen eigenen Problemen. Die deutschen Delegierten hatten gegenüber dem NS-Regime ihre Teilnahme damit begründet, dort "deutsche Interessen" zu vertreten. Nach Tambaram kam es jedoch aufgrund der Berichte über die ökumenische Veranstaltung auch zu Konflikten mit den staatlichen Behörden. Es ist das Ziel des Buches, in drei Fallstudien (Westafrika, Südindien, Westeuropa) die vielfältigen Erfahrungen Tambarams wiederzuentdecken.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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