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Ein vergessenes Zahlensystem des mittelalterlichen Mönchtums

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5251996
 
Das Buch beschreibt ein Zahlensystem, das von einem kleinen Kreis von Mönchen in Klöstern zerstreut über ganz Europa vom 13.-15. Jh. benutzt wurde. Es ist in zwei Dutzend Handschriften von England bis Italien und von Spanien bis Schweden belegt. Weitere Belege finden sich in diversen Druckschriften des 16.- 19. Jh. Das Zahlensystem kann im wesentlichen jede Zahl von 1 bis 9999 durch jeweils ein einziges graphisches Symbol darstellen. Sein Ursprung ist in der altgriechischen Stenographie zu finden und wurde zum ersten Mal in Europa Mitte des 13. Jh. durch Zisterziensermönche eingeführt. Der Hauptanwendungszweck dieses Zahlensystems bestand im Paginieren von Handschriften und Numerieren von Positionen in Listen, Inhaltsverzeichnissen und Konkordanzen; Verwendung fand es aber auch zur Gradierung von Skalen auf Astrolabien (Pikardie), für Jahreszahlen in astronomischen Tabellen (Salamanca) und zum Einritzen des Fassungsvermögens auf Weinfässern (Brügge). Autoren der Renaissancezeit war der Ursprung des Zahlensystem völlig unbekannt, noch wußten einige, die es erwähnten, wie es zu benutzen war. Auch für moderne Autoren stellte das Zahlensystem ein Rätsel dar; die vorliegende Studie ist ein erster Versuch, alle vorhandenen Quellen auszuwerten und ein kohärentes Bild der Entwicklung dieses bemerkenswerten Zahlensystems vorzulegen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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