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Ätiologie der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisationen (MIH) des Zahnschmelzes am Mollusken-Mineralisations-Modell: Vitamin D3 Status und Einfluss von MIH-verursachende Faktoren
Antragstellerinnen / Antragsteller
Privatdozent Dr. Christof Högg; Dr. Katharina Sternecker
Fachliche Zuordnung
Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 525212296
Die Ätiologie der Hypomineralisierung von Molaren-Inzisiven (MIH) ist derzeit unklar. Bislang gibt es nur wenige geeignete Modellsysteme, um mögliche MIH-verursachende Faktoren zu untersuchen. In unserer aktuellen Studie haben wir gezeigt, dass das Mollusken-Mineralisations-Modell mit Zebramuscheln (Dreissena polymorpha) ein schnelles und effektives in-vivo-Biomineralisierungsmodell mit relativ geringen Kosten, geringen ethischen Problemen und potenziellen Anwendungen über die MIH-Forschung hinaus darstellt und dass vergleichbare pharmakologische Dosis-Wirkungs-Beziehungen mit dem Menschen hergestellt werden können. Denn sowohl die Zahnschmelz- als auch die Muschelschalenbildung unterliegen ähnlichen Biomineralisierungsprozessen. Im vorliegenden Antrag wird die Hartschnitt-Histologie verwendet, um Veränderungen in der Mikrostruktur der Zebramuschelschale zu untersuchen und zu vergleichen, die durch exogene und derzeit diskutierte ätiologische Faktoren der MIH im Mollusken-Mineralisations-Modell verursacht werden. Dies ermöglicht eine Untersuchung der derzeit kontrovers diskutierten Schutzwirkung von Vitamin D3 gegen mineralisierungsstörende Faktoren wie z.B. BPA im Mollusken-Mineralisierungsmodell. Mögliche pharmakologische Zusammenhänge mit dem tatsächlichen Vitamin D3 Status im Muschelweichgewebe werden durch instrumentelle Analyse ermittelt. Des Weiteren wird der Einfluss der untersuchten Faktoren der MIH und Vitamin D3 auf das Verhalten bzw. die Filtrationsrate der Zebramuschel untersucht. Die Akkumulation der untersuchten biomineralisationsstörenden Faktoren in Schale und Weichgewebe der Zebramuscheln soll durch quantitative Analyse der Faktoren bestimmt werden. Da die Verwendung von BPA-haltigen Materialien für die Herstellung von Beruhigungssaugern in der EU immer noch erlaubt ist, werden die Schnuller als mögliche BPA-Quelle untersucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen