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"Spracharbeit" im 17. Jahrhundert. Studien zu Georg Philipp Harsdörffer, Justus Georg Schottelius und Christian Gueintz

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5252338
 
Ein zentrales Konzept der sprachlichen Reflexion im 17. Jahrhundert ist die "Spracharbeit". Diese kann umrissen werden als eine sprachreflexirte Praxis mit dem Ziel, die deutsche Sprache im Kontext der bereits anerkannten und mit einem hohen Prestigewert versehenen "Hauptsprachen" (Hebräisch, Griechisch, Lateinisch) aber auch der europäischen Nachbarsprachen (Französisch, Italienisch, Spanisch etc.) zu etablieren. Diese Aufwertung war zugleich mit Bemühungen verbunden, die deutsche Sprache für die Kommunikationsbedürfnisse unterschiedlichster Anwendungsgebiete (u.a. Fachsprachen) tauglich und einsatzfähig zu machen. Diese "Spracharbeit" fand nicht nur in Grammatiken wie der von J.G. Schottelius oder (bedingt) bei Chr. Gueintz statt, sondern in ganz besonderer Weise in dem gesamten Werk von Georg Philipp Harsdörffer. V.a. in seinen "Frauenzimmergesprächspielen" (1644-1649) betreibt er Spracharbeit als sprachreflexive Praxis. Sie wird dort bes. in Form zahlreicher Typen von Sprachspielen umgesetzt. Der Kern der Arbeit besteht in der Analyse solcher Versuche, die deutsche Sprache - im Rahmen des Kulturpatriotismus - aufzuwerten, für die unterschiedlichsten kommunikativen Bedürfnisse verwendbar zu machen und so über einen reflektierten Spracheinsatz zur Normierung und Standardisierung der deutschen Sprache beizutragen. Dazu werden die verschiedenen Formen der Spracharbeit auf allen sprachsystematischen Ebenen (von der Graphematik und Phonologie über die Morphologie zur Syntax, Semantik bis hin zu Text- und Argumentationsstrukturen) analysiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf den genannten drei Autoren.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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