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Zur Bedeutung von visueller Bewegungswahrnehmung bei der Lese-Rechtschreibstörung (LRS)

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2000 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5254532
 
(Wortlaut des Antrages)Als Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) werden neben genetischen Faktoren gestörte basale Funktionen der Verarbeitung auditiver und visueller Information angenommen. Im Vordergrund der visuellen Verarbeitungsstörungen stehen die Funktionen des magnozellulären (M) Systems. Das M-System wird überwiegend durch sich schnell bewegende Reize mit niedrigem Kontrast und niedriger Raumfrequenz aktiviert. Untersuchungen anhand psychophysiologischer und bildgebender Verfahren zeigten Funktionsstörungen des M-Systems bei der LRS. Allerdings sind die Befunde widersprüchlich. Eigene Vorarbeiten replizierten die beschriebene Kontrastsensitivität bei der LRS nicht. Hingegen fanden wir über dem rechten occipitalen Cortex Hinweise für ein visuelles Informationsverarbeitungsdefizit. Neuere Befunde unterstützen die Hypothese einer gestörten Bewegungswahrnehmung bei der LRS. Ziel dieser Untersuchung ist, erstens die elektrophysiologischen Korrelate der Bewegungswahrnehmung bei lese- und rechtschreibgestörten Jugendlichen und Kontrollen zu untersuchen und zweitens, den beschriebenen Hemisphärenbefund zu replizieren. Diese Untersuchung leistet einen wesentlichen Beitrag zu der Grundlagenforschung mit dem Ziel, die basale visuelle Informationsverarbeitung bei der LRS besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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