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Odessa 1917. Die Revolution aus der Perspektive der Peripherie

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5256510
 
Die Dissertation untersucht die Ereignisse des Revolutionsjahres 1917 in Odessa, der damals viertgrößten Stadt des Russischen Reiches. Dabei wird versucht, der bisherigen westlichen Historiographie zur Revolution, die lange Zeit von einer zentralistischen Tradition geprägt war und ihren Blick nahezu ausschließlich auf St. Petersburg und Moskau gerichtet hat, die bisher vernachlässigte Perspektive aus der Provinz entgegenzusetzen. Da sich Odessa 1917 auf einem Territorium befand, auf das die neue ukrainische Nationalregierung in Kiew Ansprüche erhob, wird in der Arbeit zudem ein wichtiges Kapitel ukrainisch-russischer Geschichte neu beleuchtet.Die Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Nach einem kurzen Überblick über die vorrevolutionären Ausgangsbedingungen in Odessa folgt ein Abriß der Ereignisse über den Untersuchungszeitraum von der Februarrevolution 1917 bis zur Vertreibung der ersten Odessaer Sowjetregierung durch die deutsch-österreichischen Besatzungstruppen. Kapitel III betrachtet verschiedene soziale Gruppen der Stadtbevölkerung. Das IV. Kapitel versucht, die Ereignisse in Odessa in den gesamtrussischen und ukrainischen Zusammenhang einzuordnen, und die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Kiev, Petrograd und Odessa unter Berücksichtigung der Bedeutung der wichtigsten militärischen Formationen der Rumänischen Front, der Garnison und der Schwarzmeerflotte darzustellen. Außerdem widmet sich das Kapitel den ethno-konfessionellen Gemeinschaften der Russen, Juden, Ukrainer und Deutschen in Odessa sowie ihrer sozialen Mobilisierung für die verschiedenen nationalen Bewegungen und ihrer Haltung in der 'ukrainischen Frage'. Als Zentrum des Judentums kann Odessa als Modellfall für die bisher noch nicht umfassend geklärten ukrainisch-jüdischen Beziehungen im Revolutionsjahr dienen. Im fünften Kapitel werden die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammengefaßt.Die Arbeit stützt sich in großem Maße auf Archivdokumente und Periodika aus dem Revolutionsjahr, die bei mehrmonatigen Forschungsaufenthalten in Odessa, Kiew und Moskau zusammengetragen wurden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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