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Genetische Analyse von Populationsdifferenzierungs- und Artbildungsprozessen bei europäischen Landsalamandern (Salamandra salamandra)

Fachliche Zuordnung Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5257442
 
Speziationsmechanismen sind in jüngster Zeit wieder zum Gegenstand aktueller Diskussion geworden. Hierzu haben insbesondere neue theoretische Konzepte beigetragen, aber auch die systematische Verwendung von DNA-Markern in der Populationsanalyse. Dabei wird zunehmend deutlich, daß Speziation nicht nur unter Bedingungen von geographischer Isolation möglich ist, sondern daß sich Populationen auch unter sympatrischen Bedingungen separieren können. Insbesondere bei der Neu- oder Wiederbesiedlung von Regionen kommt es offenbar zu Adaptationen an unterschiedliche ökologische Nischen, die schließlich zur Speziation führen können. Solche Bedingungen finden wir unter anderem in Mitteleuropa in den durch die Eiszeiten betroffenen Regionen. Im Rahmen des beantragten Projektes sollen solche Prozesse an europäischen Landsalamandern der Gattung Salamandra untersucht werden. Innerhalb der terrestrischen Vertebraten Europas zeichnet sich der Feuersalamander (Salamandra salamandra) durch eine enorme Vielfalt phylogenetisch sehr jung differenzierter, lokal begrenzter Morphotypen aus. Viele der zunächst auf rein morphologischen Kriterien basierenden Unterteilungen konnten von uns in einer Vorstudie molekular bestätigt werden. Um nun die Faktoren, die zu einer solch schnellen Differenzierung von Salamander-Polulationen führen, besser verstehen zu lernen, soll zunächst die Populationsstruktur von Salamandra salamandra in ausgesuchten Gebieten innerhalb Deutschlands und Kantabriens (Spanien) mittels molekulargenetischer Methoden weiter analysiert werden. Parallel dazu soll in detaillierten Felduntersuchungen das Migrations- und Paarungsverhalten von Salamandern untersucht werden. Auf der Basis dieser Analysen sollen dann Hypothesen formuliert werden, die den adaptiven Wert solcher Differenzierungen erklären können, was eine wesentliche Voraussetzung für die Anwendung der neueren Artbildungsmodelle auf diese Fragen ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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