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Langzeiteffekt einer Pentaerithrityltetranitrat (PETN) – Behandlung in der Schwangerschaft - Nachbeobachtung der Kinder der PETN-Studien
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Tanja Groten; Dr. Carolin Ligges
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Kinder- und Jugendmedizin
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 525766122
Der vorgelegte Vollantrag (Beobachtungsstudie) beantragt die Förderung der Nachuntersuchung der in der PETN-Multicenter-Studie geborenen Kinder und ist daher ein Folgeantrag zu diesem Projekt. Die PETN-Multicenter-Studie untersuchte die Wirkung des NO-Donor Pentaerithrityltetranitrat (PETN) bei Schwangeren, die aufgrund einer eingeschränkten Plazentaperfusion ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer fetalen Wachstumsrestriktion (FGR) haben. FGR ist die wichtigste Ursache für perinatale Mortalität und Morbidität mit kurz- und langfristigen Folgen für die körperliche und neurokognitive Entwicklung der betroffenen Kinder. In einer Pilotstudie konnte die Behandlung mit PETN das relative Risiko für den kombinierten Endpunkt „FGR oder perinatalen Tod“ um 38% senken. In die PETN-Multicenter wurden 317 Schwangere eingeschlossen. Die Ergebnisse konnten den Effekt auf den primären Endpunkt nicht bestätigen. Die Studie zeigte jedoch eine Senkung der Frühgeburtenrate um 30 % und des Anteils von Müttern mit hypertensiven Schwangerschaftskomplikationen. Die Studie schließt die Nachbeobachtung Kinder bis zum Alter von 12 Monaten ein. Diese Daten zeigen einen signifikant höheren Anteil von Kindern mit normaler altersgemäßer Entwicklung in der PETN-Gruppe (Publikation anstehend). Unabhängig vom Studienergebnis erfordert jede interventionelle Studie in der Schwangerschaft zwingend die Nachbeobachtung der Kinder über einen längeren Zeitraum, bevor eine medikamentöse Behandlung in der Schwangerschaft empfohlen werden kann. Daher werden im hier beantragten Projekt alle Kinder aus beiden PETN-Studien nachuntersucht, um zu zeigen, dass (1): Die kindliche Entwicklung nach PETN-Behandlung der nach Placebo-Behandlung nicht unterlegen ist und (2): Die PETN-Behandlung das Langzeit-Outcome von Kindern, die zu klein für ihr Gestationsalter (SGA, Geburtsgewicht unter der 10. Perzentile) geboren wurden im Vergleich zu normal gewachsenen Kindern verbessert. Alle überlebenden Kinder der PETN-Studien werden zur Teilnahme eingeladen. Primärer Endpunkt ist die Gesamtpunktzahl des Score der Child Behavior Checklist (CBCL, Bewertung der Alltagstauglichkeit). Sekundäre Endpunkte sind Daten der körperlichen Gesundheit, allgemeine Entwicklungsergebnisse (Score: FTF 5-15-R) sowie die kognitiven, motorischen und neurokognitiven Funktionen. CBCL, 5-15-R und die Ergebnisse der pädiatrischen Kontrollen (U-Heft) werden in einer postalischen Umfrage erhoben. Zusätzliche Vor-Ort-Besuche zur Erhebung physischer und kognitiver Daten werden angeboten. Der primäre Endpunkt wird durch einen einseitigen t-Test für zwei unabhängige Stichproben analysiert (konfirmatorische Analyse, p = 0,05). Kontinuierliche sekundäre Endpunkte werden durch einen zweiseitigen t-Test für zwei unabhängige Stichproben oder durch zweiseitige Mann-Whitney-U-Tests (explorative Analyse, p = 0,05) analysiert. Die Planung der Stichprobengröße ergab 204 benötigte Datensätze.
DFG-Verfahren
Klinische Studien