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A. Kasusfunktionen und Kasussysteme in afrikanischen Sprachen. Eine vergleichende Untersuchung B. Besonderheiten der nominalen und verbalen Flexionsmorphologie
Antragstellerin
Professorin Dr. Christa König
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5258616
Kasus-Afrika: In einer monographischen Betrachtung afrikanischer Sprachen soll der afrikanische Kontinent bezüglich Kasus zum ersten Mal systematisch erfaßt werden. Da Kasus bisher ein wenig beachtetes Thema im Hinblick auf Afrika ist, scheint eine typologisch-vergleichende Erfassung dieser Kategorie lohnenswert und notwendig. Kasus soll hierbei in seinen unterschiedlichen Ausprägungsformen beschrieben werden; diese reichen von Kasus als grammatikalisierte Kategorie, etwa in der Form von Flexionskasus, bis hin zu den (semantischen) Kasusrollen. Eine monographische Betrachtung afrikanischer Sprachen ist sowohl gedacht, um Kasus in den Blickwinkel der Afrikanisten zu rücken, als auch weltweit zu einer erweiterten Sichtweise beizutragen (s.u. Akkusativsprachen).Kxoe: Das Kxoe scheint eine Sprache zu sein, in der die grammatischen Elemente mit einer sehr viel größeren Flexibilität verwendet werden können, als dies in anderen Sprachen möglich ist; hiervon ist sowohl die nominale als auch die verbale Morphologie betroffen. Die Bandbreite der Funktionen, die ein einzelnes grammatisches Element ausüben kann, ist bemerkenswert und bedarf einer genaueren Untersuchung. Dieses Phänomen der Flexibilität scheint nicht auf einen spezifischen Bereich der Sprache beschränkt zu sein, sondern eher ein generelles Merkmal der Sprache zu sein. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, ist es zunächst notwendig, die verbale und nominale Morphologie in seiner Vielfalt zu beschreiben. Diese Beschreibung kann als Basis für weitere Generalisierungen dienen. Möglicherweise ist das Kxoe ein Beispiel dafür, daß grammatische Elemente nicht auf eine spezifische Funktion beschränkt sind, sondern ihre Funktion sich in einem sehr viel größerem Ausmaß als das in anderen Sprachen typischerweise der Fall ist, erst durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren ergeben. Die Untersuchung des Kxoe ist damit nicht nur als weitere Sprachbeschreibung von Interesse, sie kann auch die Sicht von Sprache erweitern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen