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Erinnerung zurückliegender assoziativer Gedächtnisinhalte: Neuroplastin Geninaktivierung in GABAergen Interneuronen offenbart endogene Mechanismen selektiver retrograder Amnesie

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Experimentelle Modelle zum Verständnis von Erkrankungen des Nervensystems
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 526008379
 
Während der letzten Jahre haben wir zur Induktion retrograder Amnesie assoziativer Gedächtnisinhalte ein Mausmodell etabliert, das auf Geninaktivierung von Neuroplastin (Nptn) in allen ZNS Neuronen basiert. Dieses einzigartige Modell erlaubt die Untersuchung retrograder Amnesie der zugrundeliegenden molekularen und physiologischen Prozesse. Die Phasen von Lernen und Gedächtnisabruf können getrennt werden, so dass die Mäuse mit Wildtypeigenschaften trainiert werden können, aber das Gedächtnis anschließend nach Nptn-Inaktivierung getestet wird. In diesem Vorhaben wollen wir mit Hilfe neu etablierter Mutanten mit spezifisch in gabaergen Neuronen induzierbarer Neuroplastin Geninaktivierung untersuchen, welche Nervenzelltypen Neuroplastin benötigen. Nach der Verhaltenscharakterisierung assoziativen Lernens und Gedächtnisses, wollen wir feststellen ob elektrophysiologische Eigenschaften dieser Neurone verändert sind und ob die reduzierte Extrusion von Ca2+ über die neuroplastin-assoziierten Plasmamembran Calcium ATPasen (PMCAs) retrograde Amnesie verursacht. Die elektrophysiologischen Untersuchungen werden mit einer neuen in Magdeburg entworfenen und patentierten Multielektrode durchgeführt. Weiterhin wollen wir in wachen Mäusen während der Gedächtnisabfrage Gehirnaktivitätsmuster mittels Einzelphotonenemissionstomographie (SPECT) kartieren. Unsere Studie wird nicht nur grundlegende Erkenntnisse zu Gedächtnisabruf und retrograder Amnesie ergeben, sondern auch Interventionspunkte zur Behandlung von Gedächtnisverlust und post-traumatischen Belastungsstörungen aufzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Chile
Kooperationspartner Dr. Rodrigo Herrera-Molina, Ph.D.
 
 

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