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Nachhaltige Begrenzung der Ackerkratzdistel (Cirsium arvense Scop (L.)) im Ackerbau unter Nutzung populationsgenetischer Grundlagen

Fachliche Zuordnung Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5260444
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ackerkratzdistel zählt zu den weltweit wirtschaftlich wichtigsten Unkräutern. Sie besitzt ein großes vegetatives und generatives Vermehrungspotential. Ziel des Projekts ist es, die Populationsstruktur von Feldpopulationen großflächig und in Nestern zu untersuchen, um in Verbindung mit GPS-Kartierungen Rückschlüsse auf bevorzugte Ausbreitungswege zu ziehen. Gleichzeitig wurden in Feldversuchen Bekämpfungsstrategien erprobt und in Modellversuchen das Konkurrenzgeschehen erforscht. Zunächst wurden PCR-Fingerprinting-Protokolle zur Populationsanalyse entwickelt und mit deren Hilfe mehrere hundert Proben untersucht. Die lokalen Populationen waren nach diesen Ergebnissen sowohl klein- als auch großräumig als hoch heterogen zu bezeichnen. Demnach muss die Bedeutung der generativen Vermehrung bisher unterschätzt worden sein. Vegetative Vermehrung wird nicht direkt durch die Bodenbearbeitung beeinflusst und ist räumlich begrenzt. Licht en/vies sich in Modellversuchen als entscheidender Faktor für die Entwicklung sowohl von Wurzelsprossen als auch von Keimlingen. Im Feldversuch beeinflusst die Stickstoffdüngung das Distelwachstum indirekt durch die Konkurrenzkraft des Kulturpflanzenbestandes stark. Die Untersuchung von Wurzelsprossen in Modellversuchen zeigte, dass der Etablierungserfolg von Wurzelstücken von der Größe des Wurzelfragments und von Bodenbedingungen abhängt. Besonders großen Einfluss hatten die Feuchtebedingungen der Wurzelfragmente direkt nach dem Abtrennen. Die Ergebnisse ermöglichen ein neues Verständnis der Populationsstruktur von Cirsium an/ense. Die Ergebnisse werden dazu dienen, die Ver- und Ausbreitungsstrategien der Art endlich besser zu verstehen. Auch für nachhaltige Begrenzungsstrategien wurden entscheidende Beiträge geliefert. Die Modellierung der Populationsentwicklung und praktische Verifizierung möglicher Begrenzungsstrategien wird Inhalt weiterer Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe sein.

 
 

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