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Dekohärenz im Elektroneninterferometer
Antragsteller
Professor Dr. Franz Hasselbach (†)
Fachliche Zuordnung
Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung
Förderung von 2000 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5260450
Dekohärenz bezeichnet die im allgemeinen irreversible Entstehung klassischer Eigenschaften von Quantensystemen durch die unvermeidliche Wechselwirkung mit der Umgebung. Sie kann somit erklären, warum wir in der Alltagswelt nicht die erstaunlichen Quantenphänomene beobachten, die sich aus der Quantenmechanik abgeschlossener Systeme ergeben müssten. So beobachtet man z.B. niemals Superpositionen makroskopisch unterscheidbarer Zustände - wie etwa Gegenstände, deren Aufenthaltswahrscheinlichkeit über den Raum verschmiert ist, oder Schrödingers Katze, die gleichzeitig tot und lebendig ist, oder Superpositionen von verschiedenen Messergebnissen. Während die Theorie der Dekohärenz in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht hat, mangelt es noch an Experimenten hierzu. Das vorliegende Vorhaben soll die Dekohärenz untersuchen, die sich ergibt, wenn ein in zwei Teilstrahlen aufgespalteter Elektronenstrahl im Elektroneninterferometer in geringer Höhe über einer Platte aus einem Leiter mit endlichem elektrischem Widerstand verläuft. Die Rolle der Umgebung übernimmt in diesem Fall das Elektronen- und Phononengas in der Platte. Durch Variation der Flughöhe und der Auftrennung der beiden Teilstrahlen ist es möglich, von vernachlässigbarer Dekohärenz bis zu starker zu gehen und dadurch einen quantitativen Präzisionstest der Dekohärenz durchzuführen. Die Stärke der Dekohärenz zeigt sich hierbei im Kontrast des Interferenzstreifensystems.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen