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`Buoches von den natürlichen dingen` Konrads von Megenberg
Antragsteller
Professor Dr. Georg Steer
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5260828
Konrads 'BnD' (1348/50) stellt die deutsche Übersetzung und Bearbeitung des im 14. Jh. weit verbreiteten lateinischen Standardwerkes der Naturlehre, des 'Liber de natura rerum' des Thomas Cantimpratensis dar. Konrad ordnerte den immensen Stoff seiner Vorlage (Hauptquelle: Redaktion III mit 18 von ursprünglich 20 Büchern) nach einem seinshierarchischen Prinzip in acht Büchern neu an und orientierte sich dabei an den ordo-Gedanken, wie er sich ähnlich bei Bartholomäus Anglicus und Hrabanus Maurus findet: Er beginnt bei Gott und den Engeln (vorgeschaltet: Symbolum Athanasianum 'Quicunque'; 'De anima'), beschreibt dann den Menschen als Mikrokosmos (Buch I: eigentlicher Beginn der volkssprachlichen Enzyklopädie), anschließend den Himmel und die Gestirne einschließlich der Metereologie (Buch II. Makrokosmos), im umfangreichsten III. Buch die gesamte Tierwelt (Vierfüßler, Vögel, Meerestiere, Reptilien, Insekten), im IV. und V. Buch die Pflanzenwelt (Bäume und Kräuter), in Buch VI und VII die unbelebte Natur (Edelsteine, Metalle), um schließlich im VIII. Buch als Anhang die wunderwirkenden Gewässer und Wundermenschen hinzuzufügen. Nach eigenen Angaben hat Konrad seine Vorlage mér dan daz drittail gemért und den sin erläucht (VIII,1). Ein Großteil dieser Zusätze geht auf Konrads tropologisch-moralischen Auslegungen der Naturdinge zurück. Die Popularität dieses ersten systematischen Kompendiums des Naturwissens in deutscher Sprache spiegelt sich in der hohen Zahl der heute erhaltenen Handschriften und Drucke wider.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
